Celtic Frost - Into The Pandemonium

Celtic Frost - Into The Pandemonium
Avantgarde Metal
erschienen in 1987 bei Noise Records
dauert 59:36 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Mexican Radio
2. Mesmerized
3. Inner Sanctum
4. Tristesse De La Lune
5. Babylon Fell (Jade Serpent)
6. Caress Into Oblivion (Jade Serpent II)
7. One In Their Pride (Porthole Mix)
8. I Won't Dance (The Elders' Orient)
9. Sorrows Of The Moon
10. Rex Irae (Requiem)
11. Oriental Masquerade
12. One In Their Pride (Re-Entry Mix)
13. In The Chapel, In The Moonlight
14. The Inevitable Factor
15. The Inevitable Factor (Alternate Vox)

Die Bloodchamber meint:

Für das dritte CELTIC FROST Werk von 1987 gibt es eigentlich nur ein passendes Wort : bahnbrechend ! Was Tom Warrior & Co. auf dieser Scheibe für die Nachwelt hinterlassen haben, ist auch heute noch schwer zu beschreiben und beeindruckt jedes Mal aufs neue. Angefangen als reine Knüppelband (Hellhammer), hatte man sich bis „Into The Pandemonium“ zu erstklassigen Songschreibern entwickelt, denen Stilgrenzen oder Genredogmen völlig egal waren. (Death) Metal ? Pop ? Klassik ? Gothic ? Synthie ? Ja bitte !
Und genauso klingt dieses Album : wie ein Sammelbecken von erstklassigen Ideen, welche aus breiten Teilen der Musikszene stammen und trotzdem zusammen funktionieren. Die Death Metal Roots der Vorgängerscheiben „Morbid Tales“ und „To Mega Therion“ sind zwar immer noch vorhanden (vor allem bei „Inner Sanctum“), verfeinern die Songs aber größtenteils nur noch, anstatt sie zu dominieren. Tom’s Grunzstimme ist fast vollständig verschwunden und wurde durch teils aggressiven, teils leidenden Gesang ersetzt. „Mesmerized“, „Babylon Fell“ und „Sorrows Of The Moon“ verdeutlichen die Symbiose aus Death Metal und Melancholie am deutlichsten; „Tristesse De La Lune“ und „Rex Irae (Requiem)“ sind dagegen rein klassisch instumentierte Gothic-Highlights mit hervorragenden weiblichen Vocals und bringen eine völlig eigene Atmosphäre in die Scheibe ein. Dazu kommt noch der ziemlich kranke Elektro-Song „One In Their Pride“, der fast ausschließlich aus Beat, Samples und Loops besteht und das opulente Instrumental „Oriental Masquerade“.
Die wahren Überflieger sind aber das Walls Of Voodoo Cover „Mexican Radio“ sowie „I Won’t Dance“, zwei Tracks, die man fast schon als poppig bezeichnen muß, wobei natürlich die krassen Vocals und die sägenden Gitarren jeden kommerziellen Ansatz von vornherein ausbremsen.
Wie schon gesagt : diese Platte ist ein Meisterwerk und klingt trotz aller Stilbrüche wie aus einem Guß; noch dazu sollte man immer berücksichtigen, daß das Album aus der Mitte der 80er Jahre stammt und seiner Zeit um mindestens fünf Jahre voraus war. Natürlich waren CELTIC FROST schon mal gradliniger und vor allem leichter verdaulich – besser hingegen war sie jedoch nie.
Die Re-Release Version enthält übrigens noch das erstklassige Dean Martin Cover (!) „In The Chapel, In The Moonlight“ sowie den Outtake „The Inevitable Factor“ in zwei verschiedenen Versionen.
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