Leng Tch'e - Marasmus

Leng Tch'e - Marasmus
Death Metal / Grindcore
erschienen am 09.03.2007 bei Relapse Records
dauert 39:40 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Lucid denial
2. 1-800-Apathy
3. Tightrope propaganda
4. Nonsense status
5. Tainted righteousness
6. Marasmus
7. Confluence of consumers
8. The white noise
9. Obsession defined
10. Abstained
11. The sycophant
12. Social disgust
13. The divine collapse
14. Submissive manifesto
15. Pattern
16. Trauma & Scourge

Die Bloodchamber meint:

LENG TCH’E – chinesischer Folterritus und belgische Grindband, die nach eigenen Aussagen bei der Namensfindung sich hat von John Zorns Extremprojekt Naked City inspirieren lassen, das in den Neunzigern des letzten Jahrhunderts ein halbstündiges, höchst interessantes, avantgardistisches ''Ein Titel Album“ unter eben jenem Namen veröffentlichte.
Marasmus bezeichnet den stärksten Grad der Unterernährung, in Entwicklungsländern als Folge von Nahrungsmangel und in unserer modernen Fettsackgesellschaft hervorgerufen durch Essstörungen.

Proteinarme Kost aus Belgien? Nee. Ich würde sagen unwahrscheinlich viel Fett, Kohlehydrate und Ballaststoffe, eventuell etwas spärlich gewürzt, aber satt wird man. 16 mal wird fast melodielos zwischen sehr groovigen Midtempostücken, wenigen, mäßig technischen Blastbeats und etwas hippie’eskem Riffing gependelt. Gedanklich sicher in der Nähe von NAPALM DEATH zu „Mentally Murdered“ Zeiten, jedoch etwas gekonnter und moderner mit mega fetter Produktion inszeniert. „Marasmus“ bietet Schunkel Grindcore mit heftiger Death Metal Schlagseite in der Schnittmenge zwischen JUNGLE ROT-NAPALM DEATH-frühen ABORTED. Was letztendlich nicht wundert, da mit Svencho auch der Frontmann der Abgetriebenen hier die Felle versohlt und für den Hintergrundgesang verantwotlich zeichnet.

LENG TCH’E liefern zu Erwartendes, nichts wirklich Neues oder gar Spannendes. Jeder Genrefan wird sich sicher von der Wuchtigkeit dieser Belgischen Waffel begeistert zeigen, so er denn auf spannende Harmonik oder Melodie ganz verzichten kann. Ich will und kann es nicht. Mir ist auf Dauer zu wenig los, zwar bewegt man sich souverän in den genremäßig definierten Grenzen ohne zu sehr herauszustechen oder gar was sehr Mitreißendes zu fabrizieren. Die letzte POOSTEW bot meiner bescheidenen Meinung nach auf noch weniger Spielzeit eindeutig mehr, weil abwechslungsreicher und spannender. Verwunderlich, dass Relapse bei solch relativ normaler Extremunterhaltung da zugeschlagen haben.
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