Lost Eden - Cycle Repeats

Lost Eden - Cycle Repeats
Melodic Death Metal
erschienen am 23.03.2007 bei Plastic Head
dauert 35:02 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Seed
2. Sqeeze
3. Equation 999
4. Forsaken Last
5. Time Damages Me
6. Sandglass
7. Black Report
8. Planetoid
9. Story And Reality
10. Before Burning To Ashes

Die Bloodchamber meint:

Ein kluger Kopf hat mal gesagt, dass es kein Produkt auf der Welt gibt, das nicht irgendjemand anders noch billiger (und schlechter) herstellen könnte als man selbst. Ob der findige Denker dabei speziell an das japanische Volk gedacht hat, kann nicht einwandfrei geklärt werden; Tatsache ist aber, dass der Verdacht sehr nahe liegt.
Und das bringt uns somit auch zu – jedenfalls laut Label – „Japans best kept metal secret and the oriental answer to TRIVIUM“, nämlich LOST EDEN.

Wobei, ganz so billig und schlecht ist das gar nicht, was uns die Damen und Herren aus Fernost hier mit ihrem Debüt „Cycle Repeats“ so kredenzen. Klar, die eine oder andere CD von IN FLAMES, SOILWORK oder eben TRIVIUMs „Ember To Inferno“ kann man vermutlich auch in Japan kaufen, das lässt sich wohl kaum verleugnen. Manch einer würde gar behaupten, dass LOST EDEN wie die Raben bei eben jenen Truppen geklaut haben – und ja, so richtig dementieren kann ich das nicht, aber solange sich das Endresultat immer noch frisch und knackig anhört, kann man da vielleicht doch mal das eine oder andere Auge zudrücken.

Und das tut es zum Glück, denn trotz der doch ziemlich offensichtlichen Kopiererei geht der Sound der Band absolut okay und hat ordentlich Feuer im Arsch. Dabei gibt man sich von den Gitarren her eher thrashig, sorgt aber durch die harten Grooves und das unvermeidliche Wechselspiel von Gebrülle und klarem Gesang für eine deutliche Annäherung an die Melodic Death Ecke. Wenn dann noch ein paar Keyboardfarbtupfer (wie beim coolen „Time Damages Me“) dazukommen, wähnt man sich endgültig in Schweden. Aber wie gesagt, es gibt schlimmere Urteile, die man über eine Newcomerband fällen kann.

Wie man „Cycle Repeats“ beurteilt, ist letztendlich eine Sache der persönlichen Einstellung. Für den einen ist es die tausendste (unnötige) Kopie, für den anderen (wie mich) eine mehr als solide, wenn auch durchweg unoriginelle Scheibe, die sich qualitativ aber durchaus hören lassen kann, auch wenn ihr noch etwas der letzte Schliff bzw. ein richtig griffiger Hit fehlt. Naja, wie auch immer, ich flieg jedenfalls jetzt nach Tokio und kauf mir dort ein Hotel... (tut mir leid, aber der musste sein).
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