Rough Silk - End Of Infinity

Rough Silk - End Of Infinity
Progressive Power Metal / Rock
erschienen am 27.10.2003 bei Common Ground Media, Point Music
dauert 67:29 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Who Killed Vinyl ? (Intro)
2. Isolation
3. Lucifer's Hotel (Hang Over City)
4. Restless Heart
5. Ambrosia
6. What If Darkness Was Brighter Than Light ? (Trans-Destination)
7. My Little Friend
8. The Fiddler On The Skeleton Horse
9. Carry On
10. The End Of Infinity
11. Mrs.Jealousy & Mr.Greed
12. Set Me Free
13. Dolly The Sheep Meets Frank The Stein

Die Bloodchamber meint:

ROUGH SILK sind eigentlich der Prototyp einer ewigen Zweitligatruppe : vielen ist der Name ein Begriff, die Jungs haben einen Plattendeal und nun schon bereits sieben Studiolongplayer auf dem Markt, attraktive Supportslots gab es auch genug, aber irgendwie ist nie was hängen geblieben; es hat nie für den Durchbruch gereicht. Quasi der FSV Mainz 05 des Metalgenres. Und auch das neue Album „End Of Infinity“ wird mit Sicherheit nichts daran ändern.
Das liegt in erster Linie daran, daß sich ROUGH SILK nie auf einen bestimmten Stil festlegen wollen und den Begriff „open-minded“ ganz groß schreiben. Das ist an sich ja nicht verkehrt, denn Innovation muß schließlich sein. Allerdings sollte man dabei den roten Faden nicht verlieren, und das genau ist auf dieser Platte leider geschehen. Die Songs strotzen nur so vor harten Riffs, sanften Piano-Klängen, klebrigen Keyboards und einer Vielzahl stilfremder Instrumente (Trompete, Akkordeon, Flöte usw.), lassen aber trotz einiger wirklich gelungener Breaks jeglichen Biss vermissen. Das Ganze ist sicherlich nicht schlecht gespielt, aber der logische Zusammenhalt verliert sich zunehmend in pompösen, bombastischen und vor allem viel zu langen Klangbildern, die zwar irgendwie gut klingen, aber dennoch total auf den Keks gehen. Die Tatsache, daß die Band vor den Aufnahmen von Sänger Thomas Ludolphy verlassen wurde und daher die Leadvocals kurzerhand unter den restlichen Mitgliedern aufgeteilt hat, trägt sicherlich ebenfalls nicht dazu bei, einen homogenen Gesamteindruck zu schaffen. Speziell Bandkopf Ferdy Doerneberg klingt in den schnellen Passagen eher nach Donald Duck auf Speed als nach einem echten Metalshouter. Da sollte man sich für die Zukunft doch besser wieder einen „echten“ Frontmann besorgen.
Unterm Strich ist „End Of Infinity“ daher eine Ansammlung netter Ideen, die professionell vertont wurden, aber irgendwie dennoch total belanglos wirken. Musik für die Hintergrundbeschallung in der örtlichen Kartstadt-Filiale oder für den Aufzug in einem x-beliebigem Hotel.
Es gab halt nur eine Band, die so viele verschiedene Stile schlüssig miteinander verknüpfen konnte, und das war nun mal Queen. Und diese Fußstapfen sind für ROUGH SILK eindeutig zu groß, weshalb es auch diesmal nur für den vierten Tabellenplatz in Liga Zwo reichen wird ....
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