Root - Casilda (EP)

Root - Casilda (EP)
Dark Metal
erschienen am 20.04.2006 bei Shindy Productions
dauert 25:26 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Little Wing (Jimi Hendrix Cover)
2. Strawberry Fields Forever (Beatles Cover)
3. Casilda's Song (3 Cello Version)
4. Casilda's Song (stringed Quintet Version)
5. Human

Die Bloodchamber meint:

Für eine ungewöhnliche Überraschung sorgen ROOT mit ihrem Minialbum „Casilda“ Die frühere tschechische Black Metal Legende hat sich inzwischen in ganz andere Gefilde vorgewagt. Nachdem man in letzter Zeit eher gemäßigte Düsteralben abgeliefert hat, versucht man es nun - scheinbar einfach aus Lust und Laune heraus - mit einem kleinen Scheibchen, das mehr aus Coverversionen und alternativen Streicherversionen, als eigentlichen Root-Songs besteht.

Mit der ersten Coverversion von Jimi Hendrix’s „Little Wing“ liefert man eine ernstzunehmende, angenehme Coverversion, ohne dabei besonders spektakulär zu klingen. Dafür, dass das Cover von einer Metalband ausgeführt wird, klingt es sogar sehr authentisch.
Etwas ironischer fällt „Strawberry Fields Forever“ von den Beatles aus. Obwohl man versucht einen akkurat ruhigen Sound zu erzeugen, muss man bei der offensichtlichen Bemühung um einen Heile-Welt-Gesang im Refrain doch etwas schmunzeln.
Wenn die Band daran ihren Spass hat, dann ist das zwar eine schöne Sache, doch scheint es doch etwas unangemessen die 25-minütige Mini-CD, die gerade mal 5 Lieder umfasst, mit zwei derart verschiedenen Coverversionen zu beginnen.
Ob diese nun in den Kontext passen, sollte jeder für sich entscheiden, aber in der Hinsicht auf die zwei nachfolgenden, doch ziemlich stimmungsvollen und düsteren Streicherversionen von „Casilda’s Song“, der zuerst durch 3 Cellos und dann von einem Streicherquintett interpretiert wird, kann wohl kaum ein einheitliches Bild erzeugt werden.
Allerdings muss man wohlwollend bemerken, dass die gelegentlich stimmlich schön ausgemalten Streichersongs wirklich etwas hermachen. Auf weitere Instrumente verzichtet man vollkommen und beteiligt sich nur mit gezielten, mehrstimmigen Gesangspassagen an den Songs.
Der einzige, eigentliche ROOT-song „Human“ vollendet befriedigend das Album. Hierbei präsentiert man sich erfrischend abwechslungsreich. Mal hört man die schwarzmetallischen Wurzeln durchklingen und mal begibt man sich in progressiv rhythmische Gefilde, die wiederum von ruhigen und bedacht melodischen Teilen durchzogen werden.

Bei dieser Mixtur muss wohl jeder selbst entscheiden, ob die sehr verschiedenen Stile auf kleinstem Raum eher stören oder ob man sie als erfrischend empfindet. Persönlich muss ich sagen, dass es insgesamt schon ganz nett anzuhören ist, aber es kommt kein zusammenhängendes Gefühl auf. Viel mehr hat man den Eindruck, einen verträglichen Radiosender zu hören. Ob das wirklich kaufenswert ist?
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