Eidolon - Apostles Of Defiance

Eidolon - Apostles Of Defiance
Power Thrash Metal
erschienen in 2003 bei Metal Blade Records
dauert 52:15 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Scream from Within
2. Volcanic Earth
3. Twisted Morality
4. Demoralized
5. The Test
6. The Will to Remain
7. Apostles of Defiance
8. Pull the Trigger
9. Apathy of a Dying World

Die Bloodchamber meint:

Die Kanadier um Frontmann Brian Soulard darf man inzwischen und mit gutem Gewissen als eine Institution im Power Metal Sektor betrachten. Nach fünf überwiegend gutklassigen Alben, die jeweils eine Steigerung des Vorherigen darstellten, erscheint nun diese Tage das neue Machwerk Eidolons mit dem wohlklingenden Namen „Apostles Of Defiance“. Was zuerst ins Auge sticht, ist die Gestaltung des Artwork, das ein finsteres Endzeitszenario zeigt und perfekt auf die gebotene Musik einzustimmen vermag. Denn im Gegensatz zu manch anderen Bands, die man schon nach dem dritten Album in Rente schicken könnte, legen die Burschen doch glatt nochmal ne Schaufel nach und knattern ohne Skrupel ein derbes Power/Thrash Brett runter. Die Melodien sind somit klar in den Hintergrund gerückt und es herrscht die Kelle.
Dies wird bereits wunderbar am Opener „Scream from Within“ deutlich, der repräsentativ für das gesamte Album steht und perfekt ausgewählt wurde. Die Atmosphäre wirkt durch die schroffen Gitarren und Soulards aggressive Stimme, die sogar einige geile Death Grunts hervorbringt, um einige Nuancen dunkler, als auf allen bisherigen Eidolon Alben. Einhergehend mit der eingekehrten Härte wurde auch die Eingängigkeit der Stücke etwas zurückgenommen, so dass man erst einmal mehrere Durchläufe benötigen wird, um sich mit der Scheibe anzufreunden. Dabei hilft dann die zweckmäßige und wirksame Produktion, die die instrumentale Kompetenz in das rechte Licht rückt, ohne jedoch dabei künstlich aufgebläht oder verfälschend zu wirken. Hier gibt es wirklich zu 100% raw power amerikanischer Prägung.
Natürlich kann aber „Apostles of Defiance“ nicht ganz ohne einige Kritikpunkte davon kommen. Man sollte sich schon darüber im Klaren sein, dass die Scheibe sehr pur klingt und somit leider auch keinen Platz für Innovationen bietet. So sind die Riffs zwar voller Kraft und Vehemenz, jedoch gleichzeitig auch nicht gerade das, was man originell nennt. Ein bisschen mehr Abwechslung hätte auch schon sein dürfen, besonders Sänger Soulband hätte mehr Variationen in seine Gesangslinien einbringen müssen, wenn schon die Melodieführung nicht umwerfend vom Hocker reißt. Da denke ich doch, haben Eidolon eher etwas geschaffen, was live präsentiert werden sollte, um seine volle Wirkung zu erreichen. Nichts desto trotz haben die Kanadier mal wieder ein amtliches Stück Schwermetall eingeholzt, dass Fans amerikanischen Power Metals durchaus richtig begeistern könnte. Episch, heavy, schnell und teilweise richtig brutal, so präsentieren sich Eidolon 2003. Neben der starken Veröffentlichung von Cage immerhin knapper 2. Sieger!
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