Will Haven - The Hierophant

Will Haven - The Hierophant
Hardcore / Progressive Rock
erschienen am 31.08.2007 bei Bieler Bros.
dauert 52:01 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Grey sky at night
2. King's cross
3. Helena
4. Hierophant
5. Caviar with maths
6. Landing on ice
7. Skinner
8. Handlebars to freedom
9. A day without speaking
10. Singing in solitary
11. Sammy Davis Jr's good eye
12. Firedealer
13. Darksun sets

Die Bloodchamber meint:

Den kreativen Auswurf einer wahren Postcore-Legende im Player rotieren zu haben, ist sicherlich ein nicht gerade unangenehmes Vergnügen, vor allem, wenn es sich bei den Schöpfern dieses Auswurfs um WILL HAVEN handelt. Die 1995 im sonnigen Kalifornien gegründete Band hat zu den Auswirkungen des sich zäh dahinschleppenden, destruktiven Soundgewabers sicher einen nicht unbedeutenden Teil beigetragen. Und bevor Missverständnisse auftreten: Die Band trug niemals gelb oder beförderte die Briefe anderer Leute, sondern prägte die vom Hardcore beeinflusste, unbequem, doch dafür umso intensiver lärmende Klangwelt auf ihre eigene unvergleichliche Art und Weise.

„The Hierophant“ ist das erste Album der Band seit 2001 und soll Lebenszeichen und glorreiche Rückkehr zugleich sein. Ja, die Band lebt, das hört man hier ausgiebig – ihre glorreichen Tage gehören jedoch wohl oder übel der Vergangenheit an. Ohne dass sie es merkten, wurden WILL HAVEN von den unter ihrem Einfluss stehenden Bands überholt. Sicher entspinnt der hypnotisch dahinsiechende Sound mit Krach- und Melodieanleihen eine berauschende Atmosphäre, hat man sich aber erst einmal an der gewöhnungsbedürftigen, unvariablen Stimme des neuen Schreihalses Jeff Jaworski warm gehört, wird es auch schon unspannend. In träger „Wir-dürfen-das,-weil-wir-Kultstaus-haben“-Manier wird die Geduld strapaziert bzw. friedlich in den Schlaf gedröhnt. Dank rar gesäter Höhepunkte und nur selten aufblitzender Gefühlswallungen vermag das Album mit fortschreitender Spielzeit einfach nicht mehr zu fesseln. Hier ist zu viel Feuer verloren gegangen – besser zu den früheren Werken der Band greifen.
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