Crionics - Neuthrone

Crionics - Neuthrone
Death Metal
erschienen am 13.07.2007 bei Candlelight Records
dauert 43:42 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. New Pantheon
2. Arrival 2033
3. Neu.Throne.Aeon
4. Superiors
5. Hell Earth
6. Humanmeat Cargo
7. Outer Empire
8. Frozen Hope
9. When The Sun Goes Out...
10. Black Warriors

Die Bloodchamber meint:

Polen bringt in der extremeren Sparte auf unseres kleinen Metal-Globus eine nicht zu verachtende Anzahl an Bands auf den Markt, nur Mal die Namen BEHEMOTH oder VADER in den Saal geworfen. Tja, und so ist dann auch nur zu einem sehr geringen Teil verwunderlich, dass die Band, um die es hier geht, doch eher in der Hau-drauf-und-Schluss-Ecke zu finden ist.

Dass seit der letzten Veröffentlichung von CRIONICS bereits zwei Jahre vergangen sind, habe ich persönlich nicht mitbekommen, was wohl daran liegt, dass wohl nicht nur mir die Truppe völlig unbekannt ist. Und um es Mal kurz zu machen, es ist nicht gerade so, dass es mich im Nachhinein nun stören würde, denn Mittelmaß gibt es wirklich zur Genüge.
Das fängt irgendwie schon damit an, dass die durchaus vorhandene Qualität der fiesen Riffs und des Dampfwalzen-Drummings, von einem Samplefetischisten völlig zugedeckt werden, was zur Folge hat, dass man komplett aus der Rhythmik getrieben wird und auf Dauer dann doch lieber gegen die nächstbeste Wand seiner Gummizelle läuft. Und da gibt es auch keinen einzigen Song auf ''Neuthrone'', der da eine Ausnahme macht!
Besonders schlimm wird es aber, wenn man sich mal die positiven Seiten der CD vor Augen führt. So haben die Vier es geschafft einen typischen Polen Death Metal aus der Taufe zu heben, der so ziemlich die perfekte Schnittmenge aus den oben genannten Bands bildet und normalerweise einfach nur geradeaus durch die Walachei toben würden, wenn da nicht diese elektronische Gehirnwäsche wäre! Das gleiche gilt dann auch für die Produktion; schlicht und ergreifend fett. Jede einzelne Tonspur wird mit enorm viel Druck aus den Boxen geschleudert, was leider auch für... na ihr ahnt es schon längst!

''Neuthrone'' ist eine Scheibe, die man nur schwer am Stück ertragen kann. Der eine oder andere Klassesong, wie ''Frozen Hope'' oder ''Arrival 2033'' ist auf dem Album vorhanden, aber mehr sollte man am Stück nicht konsumieren. Bei der nächsten Scheibe bitte einfach die Musik so einspielen, wie sie ist und auf die technischen Konserven dringend verzichten!

Die Bloodchamber meint außerdem:

Mit „Neuthrone“ legen die Polen CRIONICS bereits ihren fünften regulären Longplayer vor. Und ich hoffe so dermaßen, dass die Hörerschaft jetzt endlich mal diese Band aus dem Schatten ihrer Landsmänner von BEHEMOTH und VADER hervorholt. Das haben CRIONICS mehr als verdient.

Das gesamte Album ist ziemlich komplex und verliert nie an Brutalität. Dazu kommen die genialen Key-Einlagen im Background, die sich zu keiner Zeit aufdringlich anhören. Ruhig geht’s los, bevor mit „New Pantheon“ ein Gewitter losbricht, dass zwar recht sperrig, aber dennoch geil ist. Abgefahrene Breaks, fieses Riffing und eben dieses Keybord im Hintergrund … das ist Atmosphäre.
Und die Polen übertreiben es nicht so wie DIMMU BORGIR und reizen die elektronischen Elemente bis zu Erbrechen aus, sondern bleiben sich treu. Ja, CRIONICS hören sich definitiv polnisch an. Parallelen zu BEHEMOTH, SHADOWS LAND, aber auch zu VADER können hier ruhig gezogen werden und dann noch eine Prise MORBID ANGEL. Ja, CRIONICS sind Death Metal mit leichtem Black Metal Einschlag, wobei letzteres besonders beim Schlusstrack „Black Warriors“ zur Geltung kommt. Ausgeruht wird sich auf dem gesamten Album nicht, hier wird geblastet, Riffs aus den Ärmeln geschüttelt und böse und wütend gesungen. Lediglich bei den beiden vorletzten Songs, lassen es die Polen ruhiger angehen.

„Neuthrone“ ist ein Album, hinter dem sich das neue Album von DIMMU BORGIR verstecken kann. Sicherlich wird es aufgrund der Keybords nicht jedem Death Metal Puristen gefallen, aber dennoch sollte man dieses Werk antesten, denn an Brutalität ist es kaum zu übertreffen. Geil!
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