Axel Rudi Pell - Diamonds Unlocked

Axel Rudi Pell - Diamonds Unlocked
Melodic Metal
erschienen am 28.09.2007 bei SPV, Steamhammer
dauert 55:32 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Diamoond Overture
2. Warrior (Riot)
3. Beautiful day (U2)
4. Stone (Chris Rea / The Law)
5. Love Gun (Kiss)
6. Fools Game (Michael Bolton)
7. Heartbreaker (Free)
8. Rock the Nation (Montrose)
9. In the Air tonight (Phil Collins)
10. Like a child again (The Mission)
11. Won´t get fooled again (The Who)

Die Bloodchamber meint:

Es regnet Cover-CDs. An das erste, was ich aus dieser Sparte gehört habe, kann ich mich noch gut erinnern. Das war „Bleed for the Gods“ von POWERGOD. Und diese Platte hatte echt Sinn, fanden sich auf ihr doch wahre Perlen der 80er wieder (z.B. „Steel the Light“ oder „You and I“), die nicht jedem Hörer bekannt waren und gerade Neueinsteigern eine echte Hilfe war.

Die meisten anderen CDs dieses Genres sind mir aber irgendwie zuwider. Worin besteht der Reiz, mir eine CD zu kaufen, auf der Songs sind, die ich schon kenne und die oftmals nicht einmal neu interpretiert, bei denen oftmals noch nicht einmal die Magie der Originale wiedergegeben , sondern wirklich nur schlicht nachgespielt werden. Worin liegt da der Reiz? Keine Ahnung. Und genauso rätselhaft ist mir auch das aktuellste Lebenszeichen des blondesten Gitarristen Deutschlands.

Mister AXEL RUDI PELL hat die Wurzeln seines Gitarrenspiels sicherlich nie verheimlicht und in meinen Augen den Sprung geschafft, ein eigenes Spiel zu kreieren, das nicht nur eine Fortsetzung von BLACKMORE und co. ist, sondern er verleiht seinen Tönen den notwendigen Grad Herzblut, um sie so individuell zu machen, dass man sie unter anderen Tönen wieder heraushört.
Noch dazu veröffentlicht er in hübscher Regelmäßigkeit Alben von hoher Qualität und hat sich über die Jahre hinweg auch hier einen eigenen Stil geschaffen. Und jetzt hebt er also den Rock und zeigt der Welt, wer ihn so musikalisch beeinflusst hat. Und da finden sich allerhand überraschende Namen. Zum Beispiel „U2“ oder „PHIL COLLINS“. Daneben gibt es natürlich Zeugs von KISS, FREE, THE WHO oder RIOT.

Nur, wer brauchts? Klar, die Songs sind einwandfrei eingespielt, manche sind sogar so auf den Stil dieser Truppe gedrillt, dass man meinen könnte, sie stammen aus der Feder Pells. Aber es bleiben eben die gleichen Songs, es wird ihnen nichts Neues verliehen, nichts mitreisendes. Erwähnenswert ist höchstens die furchtbar schmalzige und total daneben gegangene Version von „Love Gun“ (KISS), die hier rein akustisch vorgetragen wird und die Pell-Version von COLLINS „In the Air tonight“, die man definitiv peppiger und ausufernder als das Original gestaltet hat, dem aber leider der Charme der Originalaufnahme fehlt.

Nun, wer unbedingt mal wissen möchte, wie all die oben genannten Bands klingen, wenn Mike Terrana dazu trommelt, Johnny Gioeli dazu singt und Mister Pell dazu klimpert, der kann hier mal reinhören. Einen Kaufgrund kann ich hier aber nicht finden. Als Bonus-CD einer regulären Veröffentlichung sicherlich eine feine Sache, so aber nicht mehr als Zeitverschwendung. Nur für Hardcore Fans interessant.
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