Rage - Soundchaser

Rage - Soundchaser
Power Metal
erschienen in 2003 bei SPV
dauert 50:14 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Orgy of destruction
2. War of worlds
3. Great old ones
4. Soundchaser
5. Defenders of the ancient life
6. Secrets in a weird world
7. Flesh and blood
8. Human metal
9. See you in heaven or hell
10. Wake the nightmares (Pt.1)
11. Death is on it's way (Pt.2)

Die Bloodchamber meint:

Rage stehen seit Jahr und Tag für anspruchsvollen Power-Metal aus Deutschland. Man mag sogar so weit gehen und Rage den führenden Platz im deutschen Power-Metal attestieren. Nach dem nun doch schon lange zurückliegenden Personalwechsel der Band (Sänger und Bassist Peavy Wagner wurde von der kompletten restlichen Band alleine gelassen und holte sich Schlagzeugmonster Mike Terrana und Saitenhexer Victor Smolski an Bord) hat Rage mehr und mehr an Härte gewonnen, gleichzeitig aber auch die melodischen Aspekte weiterhin betont.

Soundchaser ist nunmehr der dritte Output der neusten Besetzung (Welcome to the Other Side (2001) und Unity (2002) waren die Vorgänger) und kam schon im Oktober 2003 auf den Markt und vereint die Stärken der Vorgänger. Welcome... war sehr melodisch, Unity sehr hart – Soundchaser ist beides, zudem ist die Platte noch mit einer gewaltig guten Produktion ausgestattet, so muss eine Scheiblette rumsen, dann klappt es garantiert auch nicht mehr mit dem Nachbarn! Starkes Riffing von Smolski trifft brachiales, aber nie langweiliges Drumming von Terrana und wird gekrönt von der tiefen, aber sehr flexiblen Stimme von Peavy. Die Songs variieren zwischen Up-Tempo Nackenbrechern (War of Worlds) und schönen Halbballaden (Flesh and Blood) und jeder Musiker gibt sein bestes, um die Platte so abwechslungsreich wie Möglich zu gestalten. Das gelingt auch in 99% aller Fälle, was mich jedoch sehr an der Platte stört ist eine gewisse Monotonie im Songwriting. Würde Terrana nicht jede Strophe anders eintrommeln und die Vocals sich nur ein unwesentliches bisschen mehr ähneln, würde die Platte in die Belanglosigkeit abrutschen. Sehr auffällig ist es, wenn man die Songs schnell hintereinander anspielt – die Intro-Riffs gleichen sich manchmal zu sehr, man bekommt den Eindruck immer denselben Song zu hören.

Fazit: Soundchaser ist als das sogenannte Schicksalsablum, das dritte Album einer Band (man kann die Milleniums-Band Rage ja quasi als neue Band sehen, verglichen mit der alten Zusammensetzung und dem Sound), wirklich gelungen. Jedoch muss sich Rage meiner Meinung nach mehr auf das Songwriting konzentrieren, denn ewig wird das Prinzip „Drei hervorragende Musiker retten maue Songs“ nicht funktionieren. Somit gibt’s 8,5 Punkte wegen der Tatsache das kein Song ein wirklicher Durchhänger ist und mit „Human Metal“ und „War of the Worlds“ sogar zwei überdurchschnittliche Songs am Start sind. Mit mehr Abwechslung hätte ich vielleicht sogar 10 Punkte gegeben, so leider aber nicht, aber 8,5 Punkte sind ja auch nicht von schlechten Eltern!
-