Blakagir - Carpathian Art Of Sin

Blakagir - Carpathian Art Of Sin
Folk / Neoklassik / Sonstiges
erschienen am 30.09.2007 bei Pulverised Records
dauert 49:08 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Last Day Before Execution
2. Cross On Your Path?
3. Mystery From Grave
4. Typhoon Of Sins
5. My Nymph
6. Voices Before Battle
7. And Ashes…
8. March Of Spirits
9. Like Fire And Steel
10. After…

Die Bloodchamber meint:

Nanu, was haben wir denn hier? Eine rein instrumentale Scheibe legt das polnische Projekt BLAKAGIR mit "Carpathian Art Of Sin" vor und schickt sich auf selbiger an, die Grenzen zwischen Neoklassik, Spielesoundtrack und Black-Metal-Instrumentals aufzuweichen. Etwaige Vergleichspunkte wären demzufolge neben neueren Adventure/RPG-Soundtracks auch die Zwischenstücke von CRADLE OF FILTH, SUMMONING, älteren DIMMU BORGIR und melodischem Schwarzmetall allgemein.

Das Gros der zehn Stücke wird von Klavier und synthetischen Streichern getragen, die je nach herrschender Stimmung anmutig tänzeln, bombastisch dröhnen oder flirrend dahinschweben. Hinzu kommen mit schöner Regelmäßigkeit gezupfte Gitarren, ein paar industrielle Synth-Effekte nicht näher bestimmbaren Ursprungs, und bisweilen reduzieren sich die Stücke gar auf ambiente Flächen, die nur von Glockenschlägen und mystischen (Natur-)Geräuschen bevölkert werden. Auf Schlagwerk im traditionellen Sinne wird hingegen fast völlig verzichtet.
Das ist als Hintergrundmusik eine schöne Angelegenheit und für Freunde von Soundtracks sicherlich eine lohnende Abwechslung, allerdings erschließt sich mir weder die konstruierte Nähe zu den Karpaten, noch will mir einleuchten, warum BLAKAGIR mit aller Macht (Logo, Gestaltung) im Schwarzwurzelsektor ankommen wollen. Bestenfalls könnte man dem Hauptsongschreiber zugestehen, dass er in diesem Projekt eine Art Ergänzung seiner Hauptband HELLVETO sieht und folglich deren ideelle Grundgedanken ins neue Gewand hinüber rettet.

So oder so: BLAKAGIR bleibt Musik für eine eng umrissene Zielgruppe. Man kann dabei zeichnen, lesen, schreiben und sich problemlos tieferen Gesprächen hingeben - und wenn man das ewige Pseudo- Mittelalter-Gedudel beim Rollenspielabend satt hat, dann dürfte diese polnische Sünde ebenfalls eine höchst willkommene Abwechslung sein.
Eine Wertung unterbleibt aufgrund der musikalischen Ausrichtung, in anderem Umfeld wären 8 Punkte durchaus angemessen.
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