Very Wicked - Goregut Greedy

Very Wicked - Goregut Greedy
Death Metal / Grindcore
erschienen in 2003 bei Chainsawfisting Records
dauert 46:31 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro Bloodthirst
2. Totally Dismembered
3. Sick And Pervert Freak
4. Brutal Suffering
5. Goregut Greedy
6. Maggots From Inside Out
7. Mortal Passion
8. Come Back And Slay
9. Selfjustice
10. Strangulated Salvation
11. Shedding of Skin
12. Revenge

Die Bloodchamber meint:

Die Platte heißt "goregut greedy", die Songs tragen leckere Titel wie "sick and pervert freak" oder "strangulated salvation", die Band post im Inlay mit Masken der Sorte Hannibal L. und trägt stolz Cannibal Corpse- und Broken Hope- Leibchen. Alles klar, muß derber Krawall sein... also ab in die Ecke damit. Denn eigentlich ist Death-Grind alles andere als meine bevorzugte Baustelle...
Bloß gut, daß ich trotzdem mal ein Ohr riskiert habe. Meine Fresse, was für ein Brett! Was die fünf Wolfsburger hier abziehen, braucht sich vor keiner der etablierten Bands dieser Ecke zu verstecken: Das Grundgerüst bildet urwüchsiger Death Metal ohne jeden Schnörkel, direkt in die Fresse sozusagen. Als (ganz grobe) Einordnung mögen dabei mal Harmony Dies dienen. Dazu kommen die bereits erwähnte Schlenker gen Grindcore, wobei die Band dann am ehesten an alte Helden Marke Agathocles erinnert. Soweit, so vorhersehbar. Was den Haufen aber wohltuend von vielen ähnlich gelagerten Krachkommandos abhebt, sind zum einen die sehr spärlich eingesetzten, aber dadurch um so wirkungsvolleren Melodiefragmente und zum anderen die einfach nur noch knallenden Midtempoparts, die zudem noch durch sinnige Breaks mit dem Geprügel verbunden sind. Bestes Beispiel hierfür: "selfjustice". Ein weiterer Pluspunkt ist meines Erachtens die für eine Undergroundproduktion extrem coole Produktion. Klar, in dieser Hinsicht sind die Möglichkeiten auch für kleine Bands mit schmalem Geldbeutel in den letzten Jahren erheblich vielfältiger geworden, aber trotzdem ist es alles andere als selbstverständlich, daß "goregut greedy" besser klingt als so manche Produktion aus großen Studios (die mit Sicherheit auch das Vielfache gekostet haben). Und daß die Jungs ihre Instrumente beherrschen, versteht von selbst, denke ich mal, schließlich zockt man (wenn auch nicht in der jetzigen Besetzung) bereits seit 1996 zusammen und jedes Bandmitglied hat - wenn ich die Biographie auf der Bandhomepage richtig gelesen habe - auch vorher bereits entsprechende Erfahrung gesammelt. Das spieltechnische Niveau sollte also keinen überraschen. VERY WICKED ist es gelungen, eine absolute Krawallplatte zusammenzuzimmern, die dennoch Hand und Fuß hat und - sehr wichtig! - erahnen läßt, welchen Spaß die Band im Studio hatte. Minuspunkte gibts wenige zu vermelden. Die "Soli" passen aus meiner Sicht überhaupt nicht in den Sound. Aber zum Glück sind es extrem wenige... Und einige der Samples sind ein wenig...naja, seltsam. Aber vielleicht hab ich auch nur den Witz dahinter nicht kapiert. Ach ja, zum Abschluß gibts noch einen kleinen Eindruck davon, wie VERY WICKED live klingen. Auf der Bühne ist der Grindfaktor offenbar noch ein Stück höher... Ich kann jedem, der bei Death Metal nicht automatisch an den aktuellen Schwedentod oder Six Feet Under (soweit man die überhaupt noch als Death Metal bezeichnen kann) denkt, nur dringend empfehlen, mal bei www.verywicked.de.vu vorbeizuschauen und sich die angebotenen Songs runterzuladen. Und danach kontaktiert ihr die Band gefälligst und kauft diese CD!

P.S.: Irgendwann fällt mir auch noch ein, an wen mich die Stimme des Fronters erinnert...
-