Rotten Sound - Under Pressure

Rotten Sound - Under Pressure
Death Metal / Grindcore
erschienen in 1997 bei Repulse Records
dauert 40:26 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Dominion
2. Controlled Mind
3. Stages
4. Under Pressure
5. I, a Project
6. Insomnia
7. Natural
8. Skinsaw
9. Corporate Fuck
10. Viciuous Circle
11. Social Rinse
12. Debility
13. Principles of Abuse
14. Saviour-Pressurewave
15. Jesus Christ Fanclub
16. Loosin' Face
17. Renewer
18. Subordinated
19. Shut Down
20. Affected
21. Nerves
22. Guard of the Paradise

Die Bloodchamber meint:

Crust, Death Metal, Grind? Auf ihrem Debüt „Under Pressure“ begeben sich Rotten Sound zwischen die Stühle der Schubladen, und das ist auch verdammt gut so! Selten hat man eine solche Melange zu hören bekommen, die so überzeugend umgesetzt wurde wie von dieser Band. 22 Songs in 40 Minuten sprechen wohl eine deutliche Sprache, hier gibt es ordentlich eins auf die Schnute, aber mit Stil! Das klasse Druming variiert munter von groovigen Passagen über grindtypische Uffta-Beats bis hin zu Blasts und straightem Double Bass Geballer. Stets simpel, aber effektiv, versehen mit einem zarten Hauch von schwedischem Death Metal alter Schule, fräsen die Gitarren auf diesem Rhythmusteppich und versprühen durch ihre Rohheit crustige, teils sogar punkige Vibes. Wunderbar asozial diese Riffs, Terrorizer lassen grüßen! Vokaltechnisch gibt es ebenso die volle Schlagseite, von Gebrüll über höheres Gekreische bis hin zu Death Metal typischen Grunts reicht die Palette an oralen Ausdrucksformen. Thematisch scheint man sich sozialkritischen Bereichen zugewandt zu haben: „Controlled Mind“, „Social Rinse“ oder auch „Jesus Christ Fanclub“ sprechen da wohl eine deutliche Sprache. Ganz so abgefuckt wie Napalm Death scheint man zwar nicht zu sein, aber dieser Vergleich würde dann sowieso ein wenig zu weit gehen, Rotten Sound sind definitiv eine eigenständige Band mit einem einmaligen Sound. Großartig einen Song aus den anderen 22 hervorzuheben macht wenig Sinn, denn sehr voneinander unterscheiden sich die Stücke nicht in Grundtempo oder, eh unsinnig, Melodie. Schlecht ist allerdings auch keines und man kann „Under Pressure“ gottlob ohne auf die Skiptaste zu schielen, am Stück genießen. Produziert ist die Chose zwar alles andere als spektakulär, aber der Sound passt gut zu der Musik und räumt auch jedem Instrument seinen nötigen Platz im Soundgefüge ein. Für ein Debüt auf jeden eine klasse Scheibe, die man sich als Freund des härteren Umgangs und als Rotten Sound Anhänger in das heimische Regal stellen sollte.
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