Divine Heresy - Bleed The Fifth

Divine Heresy - Bleed The Fifth
Death Thrash Metal
erschienen am 24.08.2007 bei Roadrunner Records
dauert 38:49 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Bleed The Fifth
2. Failed Creation
3. This Threat Is Real
4. Impossible Is Nothing
5. Savior Self
6. Rise Of The Scorned
7. Fales Gospel
8. Soul Decoded (New And Forever)
9. Royal Blood Heresy
10. Closure

Die Bloodchamber meint:

Wenn man das DIVINE HERESY Debütalbum „Bleed The Fifth“ ohne Hintergrundwissen anhört, denkt man unwillkürlich: „Alte Scheiße, die klauen aber verdammt dreist bei FEAR FACTORY!“.
Stimmt, aber das hat auch einen Grund, denn hinter DIVINE HERESY verbirgt sich die neue Band des ehemaligen FF Bandkopfes/Gitarristen/Moppels Dino Cazares. Fünf Jahre nach seinem Abgang bei den Cyber Metal Erfindern kehrt er endlich wieder ins Rampenlicht zurück, und zwar zusammen mit Drummer Tim Yeung, der unter anderem schon für VITAL REMAINS und HATE ETERNAL tätig war, sowie dem bis dato noch unbekannten Sänger Tommy Vext.

So gesehen kann man schon Verständnis dafür aufbringen, dass sich Cazares sehr eng am Sound seiner alten Band orientiert; man darf sich also auf bis zum Anschlag getriggerte Drums, maschinelle Stakkato Gitarren sowie das berühmte Pendeln zwischen brutalem Gebrülle und hymnischem Gesang einstellen. Dass das Ganze knallhart und fehlerfrei produziert ist, versteht sich in diesem Zusammenhang natürlich von selbst.
Wirklich markante Unterschiede zur Angstfabrik gibt es demnach kaum, vor allem wenn man bedenkt, wie ähnlich sich Vext und Burton C. Bell klingen. Lediglich auf die typischen, kalten Keyboards wird hier weitestgehend verzichtet. Wobei, einen Unterschied gibt es doch: DIVINE HERESY liefern hier die klar besseren Songs ab – zumindest verglichen mit dem letzten FF Totalausfall „Transgression“. Cazares ist halt doch nicht nur ein Stänkerkopp, sondern eben auch ein abgezockter Songwriter, der weiß, wie es geht. Speziell das großartige „Failed Creation“ legt ein beeindruckendes Zeugnis seiner Klasse ab, aber auch „This Threat Is Real“, „Savior Self“ oder die kompromisslosen Vorschlaghämmer „Bleed The Fifth“, „Impossible Is Nothing“ und „Soul Decoded (Now And Forever)“ sind beileibe nicht von schlechten Eltern und versenken „Transgression“ ohne große Mühe. Lediglich die irgendwie unpassende, fast schon an NICKELBACK erinnernde Abschlussballade „Closure“ hätte für meine Begriffe nicht sein müssen, aber wer kann es einem Mann wie Cazares schon verdenken, dass er auch mal auf das Radio bzw. Musikfernsehen schielt?

„Bleed The Fifth“ ist ein starkes, wenn auch natürlich wenig originelles Debüt, dass ich qualitativ ungefähr auf eine Ebene mit dem FEAR FACTORY Comeback „Archetype“ stellen würde. Bei dieser Platte kann man also demnach bedenkenlos zuschlagen. Welcome back.
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