Ribozyme - Blacklist Mercy

Ribozyme - Blacklist Mercy
Rock
erschienen am 23.11.2007 bei Solid Approach
dauert 44:36 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Becoming What You're After
2. Climbing Sidewalks
3. Resist Your Bones
4. Threshold
5. Blacklist Mercy
6. Acceleration Atheist
7. Finding The Damage
8. Dead Not Late
9. Dislocate
10. The Last Patrol
11. Solid Approach

Die Bloodchamber meint:

Das norwegische Dreiergespann beschreibt mit ihrem zweiten Album eine gekonnte Gratwanderung zwischen rockigen Arrangements, kurzen progressiven Ausflügen und harmoniebetonten Halbedelsteinen. Ihre Orientierung an amerikanische Sounds der späten Neunziger, ein Schuss Grunge mal hier und da sei ihnen verziehen. Denn das Ganze ummantelt die Band mit trockener Härte und viel Melancholie.

Ob nun Vorbilder wie TOOL, STONE TEMPLE PILOTS und PEARL JAM Pate gestanden haben können ist einfach nur Spekulation. Hier regieren überdurchschnittliche Kompositionen, die ihre eigenen verschlungenen Pfade gehen, mal hymnisch werden und mit Hall versehen eine angenehme post-grungige Atmosphäre ausstrahlen. Mal geht es punkrockig zu ("Threshold") und dann wieder hart-nachdenklich ("Resist Your Bones"). Und überall die angedeuteten Melodiebögen des Sängers, der die in sich breakreichen Unkonstanten zusammenhält und zur Vollendung führt. Und trotz der progressiven Ausflüge (die hier nicht mit 49 Breaks in der Minute verwechselt werden dürfen) knallt die Platte mächtig aus den Boxen. Der rote Faden wird behalten und kompakt rifft sich ein Gitarrengeschwader nach dem anderen betont durch schwungvollen Strukturen.

Irgendwie macht sich aber Unsicherheit breit angesichts einer so neuen Musik, die ihre Wurzeln zwar hörbar in den Neunzigern hat, aber doch anders intoniert wird. Noch ist die Erkenntnis nicht angekommen, das große Potenzial von RIBOZYME zu erkennen. Aber wenn die Band es schafft sich auf Platte so zu geben, ohne im Hinterkopf zu haben, wie es beim Endverbraucher ankommt, dann könnte sicher der große Wurf gelingen. Denn Ansätze gibt es genug auf dieser Platte. Doch angesichts des Ideenreichtums könnte sich die Band auch in deren Wust verlieren. Aber trotzdem weckt das Album Interesse für melancholischen Rock mit metallischen Einschüben.
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