Cannibal Corpse - The Wretched Spawn

Cannibal Corpse - The Wretched Spawn
Death Metal
erschienen am 08.03.2004 bei Metal Blade Records
dauert 44:28 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Severed Head Stoning
2. Psychotic Precision
3. Decency Defied
4. Frantic Disembowelment
5. The Wretched Spawn
6. Cyanide Assassin
7. Festering in the Crypt
8. Nothing Left to Mutilate
9. Blunt Force Castration
10. Rotted Body Landslide
11. Slain
12. Bent Backwards and Broken
13. They Deserve to Die

Die Bloodchamber meint:

Ich stehe im örtlichen Supermarkt vor der Fleischtheke und verfalle ins Grübeln. Appetit habe ich, großen sogar, mir knurrt der Magen, verlangt nach frischem Fleisch. Aber die Auswahl scheint unbegrenzt zu sein, mein Denkapparat kapituliert nach und nach vor der zartrosa Reizüberflutung, mir wird schwindelig, ich beginne zu taumeln. Sülze, Blutwurst, Rollbraten, Chops, Kotellets, Rumpfsteak, Medallions, Frikadellen...wo bin ich? Das fahle Licht...Ich komme wieder zu mir und reagiere aus dem Affekt heraus: „ein Pfund Gehacktes, bitte!“. Herrlich, dieser würzige Geschmack von frischem Hack auf dem Brötchen; die dicken Zwiebelringe umschmiegen zart den Gaumen, die 4 mm Butter tun ihr übriges, die Geschmacksknospen wiegen im Takt.
Cannibal Corpse, ihr seid die einzig wahren Hackbrötchen dieser Erde! Stets schmackhaft, gänzlich unexotisch, aber dafür bestimmt mit ganz viel leckerer Würze und hohem Knorpel- und Innereienanteil. Ein wohliger Schauer durchströmt meinen Körper, ja, das sind wieder einmal 100% Cannibal Corpse, so wie man sie einfach am besten genießen kann. Feinstes Geknüppel, zu keiner Sekunde primitiv, durchdacht bis ins letzte Break und ganz und gar nicht abstoßend. Diese Zutaten haben mich vor 5 Jahren dem Death Metal gefügig gemacht und jedes neue Album der Amerikaner kommt daher einer Heimkehr in heimische Gefilde gleich. Egal, wie weit man sich geschmacklich weiterentwickelt hat, hier lebt das Gefühl, gut aufgehoben zu sein. Mehr als Bewährtes gibt es auf „The Wretched Spawn" nicht, aber, warum sollte man auch unglücklich damit sein, solange die Zwiebeln nur dick genug aufgetragen werden und Metzelhymnen wie „Severed Head Stoning“ oder „Psychotic Precision“ schöne Erinnerungen an kommende Konzerte in die Gedankenwelt projezieren? Oder hört mal den Titeltrack, klingt fast schon richtig entspannend und einfach nur ganz groß. Schlechte Brocken gibt es dazu schon aus guter alter Fleischertradition heraus keine, hier bekommt man nur beste amerikanische Wertarbeit aus glücklichem Schlachtvieh. Was soll man noch groß sagen? Blasts, Mid-Tempo, schleppende Parts, geile Produktion, viel Gore und so, also (wie immer) kaufen oder (wie immer) liegenlassen. Mindestens so gut wie Gore Obsessed, aber Bloodthirst bleibt trumpf.
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