Colosseum - Chapter 1: Delirium

Colosseum - Chapter 1: Delirium
Doom Metal
erschienen am 16.11.2007 bei Firebox Records
dauert 64:52 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Gate Of Adar
2. Corridors Of Desolation
3. Weathered
4. Saturine Vastnes
5. Aestetics Of The Grotesque
6. Delirium

Die Bloodchamber meint:

Der Bandname COLOSSEUM ist mir bisher nur bei einer Truppe aus der Art Rock-Szene untergekommen, die sich bereits Anfang der 70er wieder auflöste. Nun bereichern uns vier Finnen wieder mit dem Namen, haben aber mit den Briten nur eines gemein; lange Songs (6 Songs in 65 Minuten sprechen da eine deutliche Sprache), aber das ist im Funeral Doom ja nun auch nicht so ungewöhnlich.
Und so geht dann das Schneckenrennen los.

Gaaanz laaangsaaam kooomt diiieee Muuusiiik aaauuuf ''Chapter I: Delirium'' daaaheeer. Eine kalte beängstigende Atmosphäre macht sich breit. Und genau aus diesem Grund passt die Veröffentlichung in diesen Zeitraum. Die Tage sind kürzer, die Blätter fallen und verwesen am Boden, alles ist grau, öde und auf seine Art einsam. Genau wie die Songs der von COLOSSEUM, die keinen Hehl aus ihrer Nähe zur Tragödie machen.
Wo ich gerade bei Tragödie bin, eine solche ist nämlich einerseits die Produktion, die die Stimme zu sehr in den Hintergrund drückt, und andererseits das Keyboard, das nur dann überzeugen kann, wenn es songdienliche Flächen spielt. Ansonsten nervt dieses doch ein wenig zu sehr.
Aber wieder zurück zu den schönen Dingen des Sterbens. Das Dahinsiechen nimmt seinen Lauf, man lässt sich von der vertonten Trauer gefangen nehmen und leidet wimmernd vor sich hin. Wer sich am Rande seiner selbst befindet, der wird mit dieser CD seine Erfüllung finden, auch wenn sich die Songs allesamt nicht großartig von einander unterscheiden, mit Ausnahme des sehr variantenreichen ''Corridors Of Desolation'', das bezeichnender Weise das kürzeste Stück auf ''Chapter I: Delirium'' ist.

Aber trotzdem darf man sich gerne von der Scheibe gefangen nehmen lassen, wenn man ein Faible für Niederungen der menschlichen Seele hat. Leute mit zu viel Optimismus oder einfach nur solche, die gerne die Sonne sehen, sollten hier lieber Abstand halten.
Sicher, es gibt im Funeral-Bereich bessere und mitreißendere Alben auf dem Markt zu kaufen, aber allein durch die geschaffene Stimmung, kann man diese Scheibe gerne mal antesten.
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