RORCAL – Doom, so abwechslungsreich wie der Tod. Wohlgemerkt, der Tod, nicht das Sterben, in dem liegt ja wirklich eine verblüffende Variationsfreudigkeit. Ich hatte die Platte „The way we are, the way we were, the way we will be” (von nun an schreibe ich nur noch „The Way...“) schon ein paar Mal durch, bis sich bei mir das Gefühl einstellte, dass meine anfängliche Euphorie zu verblassen schien. Die gebotenen Riffs gefallen mir zwar immer noch total gut, aber leider, leider werden sie bis zum Erbrechen gezogen, richtig ausgepresst werden sie, zu oft und zu lange gespielt. Gerade beim Opener ist dies der Fall.
Solche Momente finden sich aber auch in den übrigen Stücken.

Allerdings muss auch erwähnt werden, dass es sich bei RORCAL um eine sehr junge Band handelt und wenn man sich das beständig in Erinnerung ruft, dann verblüfft es einen doch, mit welcher Leichtigkeit hier der musikalische Untergang zelebriert wird. Genretypisch quählen sich die Tönen wie heißer Teer aus den Boxen, wirkt das Schlagzeug oftmals wie ein Felsschlag. Und dann wieder Stille, tiefe Stille, wenn es sein muss ein ganzes Stück lang („Landscape Part I“, ein Stück, das nur von sehr leisen, fast schon bedachten Klängen durchzogen wird) und dann wieder Gebrülle, Gekeife, Tod und Teufel.

RORCAL basteln fünf Stücke lang an einer authentischen Atmosphäre – und es ist ihnen geglückt. Soviel dazu. Ich hätte mir in den heftigeren Momenten allerdings ein wenig mehr Abwechslung erhofft, mehr Riffwechsel, vielleicht ein etwas variablerer Gesang. Trotzdem muss das Geleistete als mehr als ordentlich beschrieben werden. Doom Freunde hören mal rein, ein Ohr ist „The Way...“ nämlich auf alle Fälle wert