Chthonic - Pandemonium (Best Of)

Chthonic - Pandemonium (Best Of)
Black Gothic Metal
erschienen am 01.02.2008 bei Deathlight Records
dauert 1:07:43 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. City of obscurity
2. Onset of tragedy (Re-recordedin 2007)
3. Revert to mortal territory (Re-recorded in 2007)
4. Grab the soul to hell (Re-recorded in 2007)
5. Decomposition of the mother isle (Re-recorded in 2006)
6. Floated Unconsciously in the acheron (Re-recorded in 2006)
7. Indigenous Laceration
8. Bloody gaya fullfilled
9. Quasi putrefaction
10. Guard the isle eternally (Re-recorded in 2006)
11. Relentless Reccurence (Re-recorded in 2007)

Die Bloodchamber meint:

Ich weiß noch, wie ich vor ein paar Jahren durch Zufall auf die bis dahin recht unbekannte Band CHTHONIC gestoßen bin. Zu diesem Zeitpunkt hat mich nicht nur die Musik, sondern viel mehr auch die Hintergrundgeschichte sehr beeindruckt. Wann erlebt man schon mal Metal in dieser extremen Form, der zusätzlich aus dem fernen Osten kommt? Genauer gesagt aus Taiwan, dem einzigen Platz in China, wo man noch frei seine Meinung äußern kann. Kaum zu glauben, dass die Jungs und Mädels schon über zehn Jahre auf dem Buckel haben…

Musikalisch bietet "Pandemonium" zuerst einmal Altbekanntes, stellt es nämlich eine Erinnerung an die vergangenen Jahre dar, eine Zusammensetzung der besten Songs aus ihrer Bandgeschichte. Kurz gesagt: Ein Best-Of-Album. Normalerweise würde man sich nach nur vier Albumveröffentlichungen fragen, wozu das gut sein soll, aber im Falle CHTHONIC liegen die Dinge ein klein wenig anders. Denn um die eingangs formulierte Frage noch einmal aufzuwerfen: Wer kennt eigentlich die Musik? Den Namen konnte man auf diversen Internetseiten zwar immer mal wieder lesen, aber von der akustischen Umsetzung der Band bekam man recht wenig bis gar nichts zu hören, wenn man nicht absoluter Fan der Szene ist.

Dementsprechend leicht erscheint der Einstieg über dieses Album. Und ich empfehle jedem, der ein wenig offen für asiatische Klangeinflüsse in einem Black-Metal-Gewand ist, sich diese CD zuzulegen! CHTHONIC beherrschen nicht nur ihre Instrumente erstklassig, sondern halten den Grad an Abwechslung derart hoch, dass selbst nach mehrmaligem Durchhören keine Langeweile aufkommt. Vereinzelt auftauchende Gothic-Einflüsse stellen da nur die unterste Ebene dar. Ein bisschen Innovation wird nämlich auch noch durch den Einbau typisch asiatischer Violinen betrieben. Das ist einzigartig, einzigartig gut!

Es ist wahrscheinlich überflüssig anzufügen, dass Fans der Gruppe, die bereits die vorigen Alben besitzen, mit dieser Werksammlung wenig Neues erhalten. Bis auf die Optik. Denn auch "Pandemonium" wurde wieder mit viel Liebe zum Detail veröffentlicht. Die Lyrics befinden sich abgedruckt auf einer Sammlung einzelner Karten, graphisch toll verziert. Thema ist dabei oft die traditionelle Mythologie – wie auch in den Lyrics. Eingebettet wird das alles in einer Mini-Box, sodass man sich fragen muss, wie es sich CHTHONIC bei einer solchen Aufmachung leisten können die CD zum Normalpreis verkaufen, wofür andere Bands einen Aufschlag verlangt hätten.

Zum Schluss noch eine weitere lobenswerte Hintergrundinformation: Durch die olympischen Spiele im vergangenen Jahr sollte jedem der Tibet-Konflikt ein Begriff sein. CHTHONIC werden nicht müde so genannte "Free Tibet"-Konzerte zu spielen, weshalb sie nicht zuletzt auch persönlich zum Dalai Lama vorgeladen wurden. Viele haben vieles gesagt, andere engagieren sich direkt. Vorbildlich!
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