Ascension Of The Watchers - Numinosum

Ascension Of The Watchers - Numinosum
Ambient / Rock
erschienen am 22.02.2008 bei 13th Planet Records
dauert 72:19 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Ascendant
2. Evading
3. Residual Presence
4. Canon For My Beloved
5. Moonshine
6. Mars Becoming
7. On The River
8. Violent Morning
9. Like Falling Snow
10. Sounds Of Silence
11. Quintessence

Die Bloodchamber meint:

Irgendwie schon seltsam, wie manche Menschen sich in der Öffentlichkeit präsentieren. Nehmen wir mal FEAR FACTORY Frontmann Burton C. Bell als Beispiel. Auf der einen Seite kann er mit seiner Stimme bei eben dieser Band sinnbildlich Schweine erwürgen, so fies klingt er da. Doch diejenigen, die Mr. Bell nur als Shout-Objekt einer berühmten Industrial Metal Band kennen, bitte ich jetzt an dieser Stelle genau aufzupassen.
Wer nämlich noch nichts von ASCENSION OF THE WATCHERS gehört hat, kennt die andere, nachdenkliche und ruhige Seite dieses Musikers nicht. Er gründete dieses Nebenprojekt 2001 zusammen mit seinem Freund Johnny Bechdel, um seinen Gedanken musikalische Flügel zu verleihen und die urbane Welt metaphorisch zu verlassen.
Mit "Numinosum" folgt der zweite Teil der Saga und mir fällt es nach mehrmaligem Hören echt schwer das Ding in eine Schublade zu packen. Die Bezeichnung "Ambient Rock" wäre bei der Klassifizierung des Stils sicherlich ein großer Schritt in eine richtige Richtung, aber trotzdem wäre man von einer wirklich genauen Bezeichnung weit entfernt.

Jedenfalls bauen ASCENSION OF THE WATCHERS durch den Einsatz diverser Keyboard-Sounds und -effekte eine gewisse ambientale Grundstimmung auf. Eine träumerisch verspielte cleane E-Gitarre setzt hierbei noch wesentliche Akzente und lässt die Songs schwebender klingen. Auf verzerrte Gitarren wird (zum Glück!) gänzlich verzichtet.
Zu dieser Soundatmosphäre singt Bell in einer so ruhigen und entspannenden Weise, die man nichtmal von den seichtesten FEAR FACTORY-Songs kennt. Ein ganz anderer Burton C. Bell eben. Schlagzeug findet sich in Form eines Drum-PCs wieder, wobei ein echter Drummer denke ich auch seine Vorzüge gehabt hätte. Die Rythmen sind im großen und ganzen auch piano gehalten, wobei sich das Schleppende und das Treibend hier die Waage halten. Weiterhin finde ich gut, dass der Sound aufs wesentliche reduziert ist und ohne irgendwelche nervigen Effekte wirken kann.
"Numinsosum" ist insgesamt also ein ganz netter Trip in andere Welten jenseits des Diesseits. Vielleicht nicht gerade die neue Scheibe für das nächste Besäufnis, aber für einen entspannten Abend allemal. Übrigens denke ich auch, dass sich der ein oder andere Song für einen Soundtrack eignen würde. Mr Bell? Sie haben es geschafft!
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