Killswitch Engage - The End Of Heartache

Killswitch Engage - The End Of Heartache
Metalcore
erschienen in 2004 bei Roadrunner Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. A Bid Farewell
2. Take This Oath
3. When Darkness Falls
4. Rose Of Sharyn
5. Inhale
6. Breathe Life
7. The End Of Heartache
8. Declaration
9. World Ablaze
10. And Embers Rise
11. Wasted Sacrifice
12. Hope is...

Die Bloodchamber meint:

Kaum ein Album im modernen Metalbereich dürfte in der letzten Zeit mit einer solchen Spannung erwartet worden sein, wie das neue Album der Amerikaner Killswitch Engage. Klar, der Vorgänger war eine durch und durch gelungene und hochklassige Melange aus melodischem Death Metal, Hardcore und Heavy Metal, kurz, ein Metalcore Brett sondergleichen.

In der Zwischenzeit hat sich nun einiges verändert im Hause Killswitch, Sänger Jesse Leach musste bekanntlich die Band verlassen und auch an den Drums sitzt nun ein Neuer namens Justin Foley. Den Part am Mic übernahm Howard Jones, auf ihn wird die schwerste Aufgabe zugekommen sein, seinen beliebten Vorgänger adäquat zu ersetzen.
Bisher sind die Meinungen über „The End Of Heartache“ zum Teil extrem auseinander gegangen, das war bei „Alive Or Just Breathing“ eigentlich nicht der Fall. Ich mag mich aber auf die positive Seite der Kritiker gesellen, denn trotz Besetzungswechsel klingt die Band auch im Jahre 2004 sehr geil!
Den melodischen Parts wurde im Songwriting etwas mehr Raum gestattet, weniger aggressiv klingen die Songs aber keineswegs. Schon der Opener „A Bid Farewell“ gefällt mit hartem Rhythmuspart und melodischem Blastgehacke, das in einem mächtigen Refrain mündet, in dem Neuzugang Jones mit seiner klaren Stimme dominiert. Leach mochte insgesamt gesehen etwas bissiger geklungen haben, das hört man in den sauber gesungenen Teilen, aber auch die neuen Vocals wissen sehr zu gefallen. Foley macht hinter den Drums ebenfalls ein sehr guten Job und treibt die Songs nach vorne, ohne dabei sich in Selbstverliebtheit zu verlieren. Die ersten vier Songs sind allesamt hochklassig, was vor allem an den eingängigen Refrains und der vielseitigen Gitarrenarbeit Dutkiewiczs und Stroetzels liegt, die zwar nicht ganz so originell und frisch klingt wie noch zuletzt, aber immer noch erste Sahne ist. Das Songwriting zeigt sich kompakt, die Breaks sind nie zu spektakulär, dafür aber effektiv!

„Inhale“ stellt ein kurzes Zwischenspiel dar und leitet über in die zweite Hälfte des Albums. „Breathe Life“ thrasht munter los, bleibt dann aber im Refrain leider ein wenig hinter den Erwartungen zurück. Trotzdem kein schlechtes Stück. „The End Of Heartache“ folgt und man wundert sich ein wenig, das Gerät hätte auch auf „Alive Or Just Breathing“ sein können. Dazu kommen ein paar sehr schöne Cannibal Corpse mäßige hammer-on-läufe und viel Melancholie. Traumhaftes Lied! In Track 08 gibt’s dann die „Declaration“ in Form eines geilen Thrash-Riffs (geniale Läufe am Ende) und einen krachenden Refrain, der sicherlich nicht ohne den Einfluss von Amon Amarth entstanden wäre. Das ist sie wieder, die Vielseitigkeit, für die ich die Truppe liebe!
„World Ablaze“ legt im Anschluss sogleich nach, gestaltet sich als guter Rocker und bietet auch einen hübschen Refrain! Gut, dass wir nach soviel Action wieder eine kleine Atempause namens „And Embers Rise“ bekommen, bevor das Finale auf uns wartet.

Dieses zeigt Killswitch etwas hardcorelastiger, „Wasted Sacrifice“ bügelt dafür aber auch mit tackernder Double Bass durch die Gehörgänge, bis wieder einer dieser zuckersüßen Refrains um die Gunst des Hörers buhlt. „Hope is…“ wenn man trotzdem lacht, während der letzte Track noch mal letzte Reserven mobilisiert und mit typischen Hardcore-Shouts die Einflüsse der Band verdeutlicht. Ein guter, wenn auch nicht überragender Rausschmeißer.

Insgesamt kann ich also der Band eine richtig gute Leistung bescheinigen. Neuzugang Howard Jones macht einen guten Job, ob ihn die Fans akzeptieren werden, wird sich zeigen, zumal er schon anders singt und man sich darüber sicherlich streiten kann. Ich gebe auch zu, dass die Band nicht mehr so innovativ und unverbraucht klingt wie auf „Alive Or Just Breathing“, aber man darf einfach nicht die guten Songs unter den Tisch kehren, denn die sind nach wie vor ziemlich spitze. Ein Album, das auf jeden Fall polarisierend wirkt und das sind oftmals ja nicht die Schlechtesten.
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