Iron Maiden - Dance Of Death

Iron Maiden - Dance Of Death
Heavy Metal
erschienen in 2003 bei EMI
dauert 67:42 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Wildest Dreams
2. Rainmaker
3. No More Lies
4. Montségur
5. Dance of Death
6. Gates of Tomorrow
7. New Frontier
8. Paschendale
9. Face in the Sand
10. Age of Innocence
11. Journeyman

Die Bloodchamber meint:

Die ganze Prozedur abgekürzt: Dance Of Death ist großartig! Warum? Der erste Grund, der mir dazu einfällt ist: Es hat eine großartige Atmosphäre, man kriegt beim Hören wieder Gänsehaut und ab und zu den Mund nicht mehr zu! Endlich einmal wieder! Nachdem "Brave New World" mit Sicherheit ein extrem starkes Reunion-Album war, war doch mein größter Kritikpunkt daran immer, dass viele der Songs schlichtweg zu lang und nicht eingängig genug waren. Irgendwie hatte man das Gefühl, dass das durchaus vorhandene progressive Element immer ziemlich erzwungen klang. Die Arrangements haben nicht völlig gestimmt, es fehlte oft das "heavy" im "metal". Das hat sich auf "Dance Of Death" deutlich geändert. Es ist ein enormer Schritt in die richtige Richtung und z.T. höchst überraschend und innovativ. Hier kommt einfach alles zusammen was Maiden schon immer ausgemacht hat und noch ein bisschen mehr. Die Produktion ist diesmal der Hammer: Das letzte Album von Maiden das mich so an die Wand gespielt hat war "Powerslave". Die Gitarren drücken was das Zeug hält, endlich wird das Dreiergespann voll genutzt. So, nun komme ich mich mal zu den Songs:

Wildest Dreams - Die erste Single. Solider kleiner Rocker. Meiner Meinung nicht so mittelmäßig wie er z.T. gemacht wird. Sehr eingängig, knackig, schöne Soli. Lyrics teilweise etwas "cheesy". Gefällt mir dennoch sehr gut.
Es ist halt die Singel und wer sich von diesem Song schon im Vorfeld hat abschrecken lassen sei folgendes gesagt: Der Song hat mit dem Rest der CD soviel zu tun wie "Holy smoke" mit "Hallowed be thy Name".

Rainmaker - Oooohhhh yes! Ungelogen eins der besten Stücke, die Maiden jemals geschrieben haben. Hier passt einfach alles! Ein tolles Intro (und Outro), eine geniale Melodyline, ein toller Refrain, Spitzen-Soli! Sollte definitiv die nächste Single werden (und so wie man hört, wird es das wohl auch). Hätte nicht gedacht, dass Maiden sowas nochmal schreiben können. Das Stück, auf das ich seit "Wasted Years" die ganze Zeit gewartet habe.

No More Lies - Der erste längere Song. Super geile Melodie und Hookline, live wirds bestimmt ein knaller und ersetzt "The Clansman". Mein absoluter Favorit!

Montsegur - Hoppla! Hier wird's für Maidenverhälnisse ziemlich heavy (allerdings erinnert das Intro-Riff doch schon sehr an "Fallen Angel")! Der erste von zwei "Battle"-Songs auf dem Album ist an die Belagerung der Katharer auf der südfranzösischen Feste Montsegur angelehnt. Gefällt mir bei jedem Mal hören besser. Sehr gewöhnungsbedürftig finde ich den Refrain, wenn Bruce die Melodyline mitsingt. Muss man wirklich einmal mehr hören um dadrauf klar zu kommen, aber Daumen hoch!

Dance Of Death - Der Titelsong! Cool! 3 Minuten geht's gemächlich zu, dann der Melodie- und Rhythmuswechsel. Danach kommt ein Celtic-Irish-Folk-Flair auf. Absolut geniale Gitarrensoli. Erinnert an "Fear of the Dark" Geile Melodie und Geschichte, starke Athmosphäre!

Gates Of Tomorrow - Feines Intro-Riff, zu Beginn dann aber sehr monoton. Steigert sich aber in einen coolen Chorus. Solide!

New Frontier - Naja, hat ja nur 20 Jahre gedauert bis sich auch Drummer Nicko McBrain seine ersten Writing-Credits verdient hat. Wenn dieser Song sein Potenzial widerspiegelt, sollte er sich ganz fix irgendwo einbunkern und mehr davon schreiben! Dieser Song hätte, durch seine Melodie und Ausstrahlung auf der "Seventh son" zwischen "The Evil that Men do" und "Seventh son" gestanden. Genialer Mittelpart! Toller Refrain! Geht mir die ganze Zeit im Kopf rum.

Paschendale - Fast schon traditionell gehört ein "Warsong" auf einen Maiden-Album. Dieser geht um den Ort einer Schlacht im ersten Weltkrieg namens Paschendale. Anfangs sehr un-Maiden, aber sehr heavy, tolles Background-Riff! Frage mich immer noch, ob das im Intro Keyboards oder eine Gitarre ist. Episch, geile Athmosphäre, genialer Bruce Dickinson, tolle Rhytmuswechsel und Riffs! Wieder einmal zeigt sich was für eine Bereicherung Adrian Smith im Songwriting ist! Einfach saustark!

Face In The Sand - Vielleicht das schwächste Stück auf dem Album. Orchestrales Build-Up-Intro. Hier findet sich der "ohoho"-Part dieses Maiden-Albums wieder. Im ersten Teil starke Bassdrum von Nicko. Zündet aber irgendwie erst nach dem dritten Durchlauf.

Age Of Innocence - "The chorus sounds like a bloody pop-song!", meinte
mal jemand in einem Forum. Stimmt irgendwie, macht aber nichts *g* Erinnert z.T. irgendwie an Dickinson's Solo-Zeiten.

Journeyman - Und nochmal hoppla! Da hat wohl jemand den Stecker gezogen. Maiden goes acoustic - und wie!!! Nur Akkustikgitarren und Streicher-Arrangements. Toll! Es existiert wohl auch eine "elektrische" Version, die angeblich auf einer der nächsten Singles als B-Seite rauskommen soll. Bin ja mal gespannt.

Es hagelt volle 10 Punkte! Warum? Weil das erstemal seit 1988 und "Seventh Son of a Seventh Son" wieder so richtig gutes Material da ist. Klar, das gab es in der Zwischenzeit auch, aber müsste man alle Alben von 1990 bis 2000 zusammenschneiden um die Kraft und Fülle/Atmosphäre von "Dance of Death" zu erhalten.

(Kommentare sind absolut erwünscht)

UP THE IRONS!
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