Toxic Holocaust - Conjure And Command

Toxic Holocaust - Conjure And Command
Thrash Metal
erschienen am 22.07.2011 bei Relapse Records
dauert 32:57 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Judgment Awaits You
2. Agony of the Damned
3. Bitch
4. Red Winter
5. Nowhere to Run
6. I Am Disease
7. In The Depths (Of Your Mind)
8. The Liars Are Burning
9. Revelations
10. Sound the Charge

Die Bloodchamber meint:

Mit einer EP 2009 und einer Split mit INEPSY 2010 hat Joel Grind sich und seine Mannen seit „An Overdose Of Death“ im Verhältnis zu früheren Tagen fast zurückgehalten. Ob das mit ausgedehnten Touraktivitäten, fortschreitendem Alter oder einfach außermusikalischen Verpflichtungen zu tun hat, ist letztlich unerheblich, solange das Trio den Biss nicht verloren hat. Dass das so ist, zeigt „Conjure And Command“ trotz des ungewohnt monochromen Covers ab der ersten Sekunde.

Dem Spaßfaktor, der live von mir als Party & Bier Thrash eingeordnet wurde, kommt auf Platte kaum eine Bedeutung zu, stattdessen geht es eine gute halbe Stunde volle Kanne nach vorne. Es geht räudig und ziemlich finster zu, in den Übergängen hat die Gitarre manchmal gar einen Hauch von schwarzmetallischem Anklang (z.B. in „Agony Of The Damned“ oder „I Am Disease“). Gnadenloses und schnörkelloses Schädelspalten unter dem Banner „Die Gesellschaft ist verdorben, wir werden alle sterben und ‘the bitch will be burned at the stake‘!“ wird konsequent durchexerziert. Mal mit etwas mehr Groove zulasten der Geschwindigkeit („Red Winter“), einem höheren Faktor von schleichender, doch unvermeidlicher Apokalypse („I Am Disease“) und generell mit einem gesunden Hauch Punkschnoddrigkeit, der vielen heutigen Hightech Thrash Kommandos ziemlich abgeht. Bei den schnellen Titeln passt das etwas besser zusammen, langweilig wird es aber nie – dafür ist allerdings das Album auch fast zu kurz.

So richtig aufdrängen kann sich auch nach einigen Durchläufen bis auf das mitreißende „Nowhere To Run“ und mit Abstrichen „Bitch“ wenig, dafür ist „Conjure And Command“ kohärent und hält durchweg die Spannung. Eine etwas brachialere Produktion hätte für meinen Geschmack drin sein können, andererseits würde diese vermutlich dem eher roh daherholzenden Album einiges von seinem sympathischen Old School Flair rauben, der bei TOXIC HOLOCAUST übrigens nichts mit Rumpeligkeit zu tun hat.

Die Fans von Joel Grind sollten zufrieden sein, ich bin zufrieden und man darf mit gutem Gewissen davon ausgehen, dass „Conjure And Command“ auf der anstehenden Tour mit u.a. KVELERTAK die Feuerprobe auf der Bühne bestehen wird. Weiterhin also alles bestens im Hause TOXIC HOLOCAUST.
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