Stormwarrior - Heading Northe

Stormwarrior - Heading Northe
Power Metal
erschienen am 29.02.2008 bei Dockyard 1
dauert 45:16 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. And The Horde Calleth For Oden (Intro)
2. Heading Northe
3. Metal Legacy
4. The Holy Cross
5. Iron Gods
6. Ragnarök
7. The Revenge Of Asa Lande
8. Remember The Oathe
9. Lion Of The Northe
10. Into The Battle
11. And The Valkyries Ride (Outro)

Die Bloodchamber meint:

Pünktlich zum zehnjährigen Bandjubiläum gibt es von STORMWARRIOR zum dritten Mal die volle Ladung rasenden Power Metal unter dem Banner der nordischen Mythologie. Dass man von den mittlerweile ja ebenso Odin & Gefolge huldigenden MANOWAR bereits zweimal zum Magic Circle Festival eingeladen wurde (07&08) dürfte aber auch von der nicht zu ignorierenden True Metal Kante der Hamburger begünstigt werden.

Wurde bisher als Orientierungspunkt meist frühes HELLOWEEN genannt, wird sich das mit „Heading Northe“ etwas verschieben müssen, denn vom Aufbau des Albums und den Songstrukturen erinnert das viel mehr an GAMMA RAY der „Somewhere Out In Space“ & „Powerplant“ Phase Ende der 90er. Von langsamen Liedanfängen in den längeren Liedern, die urplötzlich in rasante Riffsalven münden („The Holy Cross“ & „Lion Of The Northe“), über Background „Aah“ & „Ooh“ Unterstützung in den Refrains, zum Beispiel in der epischen (und einzigen) Ballade „“The Revenge Of Asa Lande“, bis zum deutlich verbesserten Gesang von Lars Ramcke, der mittlerweile wie eine etwas kernigere Version des späteren Kai Hansen klingt, gibt es ein ganzes Langschiff voller GAMMA RAY Reminiszenzen.

Das soll aber nicht bedeuten, dass STORMWARRIOR vor allem nach dem Motto „Gut kopiert ist halb gewonnen“ unterwegs sind. Dazu sind die Einflüsse viel zu gekonnt verarbeitet und in etwas eigenes verwandelt worden. Obendrein gibt es noch eine ganze Reihe anderer zündender Ideen wie das Horn (u.a. im Intro „And The Horde Calleth For Oden“ & im überragenden „Ragnarök“) oder die leicht pathetischen, tieferen Backgroundchöre („Into The Battle“ & „Lion Of The Northe“) oder auch die Wechselgesänge im Hintergrund („Iron Gods“). Und an das letzte Mal, dass jemand so unpeinlich so oft die Wörter „Metal“ und „Warrior“ in seinen Texten untergebracht hat, können sich auch nur noch die älteren Semester erinnern.

Man kann dem Album ankreiden, dass im ganzen Geschwindigkeitsreigen die Abwechslung oder die eigene Identität der einzelnen Lieder vielleicht zu kurz gerät. Wenn aber alles Hits und Hymnen sind, ohne einen einzigen Ausfall, kann man da locker drüber hinweg sehen.
Im Vergleich zu den ersten beiden Alben der Band ist die Rauheit im Gesang und der Produktion etwas auf der Strecke geblieben, so dass es für wilde Wikingerschlachtgesänge fast schon ein bisschen zu glatt klingt, was durch die Wucht mit der die Lieder aus den Boxen stürmen aber mehr als wett gemacht wird.

Im Gesamteindruck bringt das STORMWARRIOR voll verdiente 9 Punkte für ein wirklich großartiges Album und es bleibt nur zu sagen:
Willkommen im Power Metal Olymp!
(denn in Walhall zieht man erst nach dem Tod ein.)
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