Zero Degree - Surreal World

Zero Degree - Surreal World
Melodic Death Metal
erschienen am 23.10.2010 als Eigenproduktion
dauert 50:27 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Door To The Unknown
2. Tomorrow Dies Today
3. Frozen Alive
4. The Storm And The Silence
5. The Grapes Of Wrath
6. Whispering Age
7. Virus
8. Disease
9. Surreal World
10. Where Angels Die
11. The Fog

Die Bloodchamber meint:

Nicht mehr ganz taufrisch und leicht verspätet erreichte vor kurzem das Debütalbum der Nordhausener Band ZERO DEGREE die heiligen Redaktionshallen. Günstiger hätte der Zeitpunkt aber wahrlich nicht ausfallen können, denn während sich die Redaktion ob des neuen Ergusses von IN FLAMES bereits für eine geistige Wall of Death aufteilt, schlängelt sich „Surreal World“ quasi als Streitschlichter von der Seite herein. Streitschlichter vor allem aufgrund der Tatsache, dass ZERO DEGREE hierauf den einstigen Spirit des melodischen Death Metals zelebrieren, der aber weder altbacken noch allzu neumodisch daherkommt und somit im Grunde beide Fronten zufrieden stellen dürfte.

Ein grantig-growlender, aber gleichzeitig emotionaler und verständlicher Frontmann, drei miteinander harmonisierende Gitarristen, dazu noch Bass sowie ein treibender Rhythmus-Geber – eine gesunde Basis gibt es ebenso wie ein Gespür für gute Songs. Diese haben ein durchweg angenehm flottes Tempo, strotzen dank der üppigen Gitarren vor aufwändigen Soli und knackigen Gitarrenriffs, vergessen aber niemals, dass stets die Melodie die tragende Komponente bleibt.

Die Band verweist selbst auf Vorbilder wie IN FLAMES oder DARK TRANQUILLITY. Während der Refrain auf „Frozen Alive“ zum Beispiel sehr stark an Erstgenannte erinnert, referenzieren dezente elektronische Einspieler eher auf den Stil der anderen Schweden. Genannt werden aber auch ebenso IRON MAIDEN, was dann vor allem die ausufernde Gitarrenarbeit erklären dürfte. Letztlich spielt aber neben solch kleinen Schnipseln vor allem das Gesamtbild eine Rolle. Hierbei trumpft „Surreal World“ mit einem knackig-druckvollen, wenn auch für den Death Metal Freund etwas zu zahmen Sound, einem hervorragenden Zusammenspiel der Protagonisten sowie durchweg stimmigen, runden und abwechslungsreichen Songs auf.

Letztlich bleibt mir nur zu hoffen, dass ZERO DEGREE die erhoffte Aufmerksamkeit bekommen, die sie mit diesem herausragenden Debüt verdienen. Vielleicht reißt ja der eine oder andere endlich sein „Clayman“-Poster von der Wand, um es durch „Surreal World“ zu ersetzen.
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