Durch Kraft und Musikalität an die Spitze des Power Metals


Interview mit Shining Fury
Power Speed Metal aus Italien
Hallo Shining Fury! Danke, dass ihr euch ein wenig Zeit für meine Fragen nehmt!

Es ist etwa zwei Jahre her, da habe ich mit eurem nun Ex-Bassisten Alessandro gesprochen. Nun hat sich nach all der Zeit einiges geändert im Line-Up der Band. Wo ist Alessandro und kannst du erläutern, was sich in der Zeit so abgespielt hat?


Federico: Nach dem Release von „Last Sunrise“ kam es zu Meinungsverschiedenheiten. Ross entschied sich dazu, die Gitarren- und Bassspieler auszutauschen. Nur ein paar Wochen später hatte er das richtige, neue Line-Up von Shining Fury zusammen: Federico Accardo (Gitarre), Andrea Bartoletti (Bass) und Francesco Tonazzini (Gitarre).

Alessandro war der Einzige in der Band, der Englisch sprechen konnte! Was macht ihr denn jetzt...? J

Federico: Tja, jetzt werden wir ihn immer anrufen müssen, wenn wir ein Interview machen. lol
Ich mache natürlich nur Scherze. Wir können bei Shining Fury alle Englisch sprechen, vielleicht nicht so gut, aber du musst immer daran denken, dass wir ja Italiener sind...

Es gab nicht nur Veränderungen in eurem Line-Up. Nein, auch eure Musik hat sich in ein stärkeres und härteres Soundgewand geformt. Welche Stil magst du mehr? Oder mit anderen Worten: welches Album gefällt dir besser?

Federico: Mein Lieblingsalbum ist natürlich „Another Life“. Das liegt ja recht Nahe, da ich hier selbst Gitarre spiele, worüber ich sehr glücklich bin. Wie du schon sagtest, klingt das zweite Album heavier, technischer und stärker. Das ist auch ein Grund, warum ich es mehr mag, als den Vorgänger.

Damals sagte Alessandro, dass ihr euch beim Songwriting stark von euren Gefühlen leiten lasst. Habt ihr an dieser Form etwas geändert?

Federico: Das ist wahr, Gefühle sind sehr wichtig, wenn du einen Song schreibst oder überhaupt wenn man ein Form der Kunst ausüben will. Aber ich denke man muss diese Gefühle leiten und in seinen Gedanken festsetzen. Du musst sie dominieren und darfst dich nicht von ihnen verleiten lassen. Gefühle sind wichtige Bestandteile, die dir beim Songwriting helfen können, aber es gehört noch immer viel Arbeit dazu, einen Song gut wirken lassen zu können. Da geht es nicht nur um Gefühle, sondern auch um vernünftiges und selbstkritisches Denken...einfach viele Dinge!

Wie ist dazu kommen, dass du nun Mitglied bei Shining Fury bist?

Federico: Das ist eine wirklich lustige Geschichte! Zu dieser Zeit wurde ich von verschiedenen Bands, scheinbar alle mit Labels, angeschrieben, aber das waren alles nur Fakes, keine ernsthaften Angebote!
Eines Tages rief mich dann Ross Lukather an und sagte etwas in der Art wie: „Hallo, hier ist Ross Lukather und ich nehme grad ein Album für Metal Blade auf! Lust mitzumachen?“
Ich muss gestehen, dass ich mich beim italienischen Metal überhaupt gar nicht auskannte, also hatte ich auch von Ross noch nie etwas gehört!
Ich kann mich noch genau daran erinnern, was ich in diesem Moment dachte: „Und jetzt? Wer zur Hölle ist das eigentlich?“. Ich habe mich dann ein wenig im Web schlau gemacht und bemerkt, dass er ein sehr bekannter Musiker und das Projekt ernst zu nehmen ist. Wir haben ein Treffen ausgemacht und schon wenig später war ich der neue Gitarrist der Band!

In deinen eigenen Worten: was ist neu auf „Another Life“?

Federico: Da gibt es meiner Meinung nach sehr viel! Man könnte fast sagen, es ist eine ganz andere Band! Unsere größte Entscheidung war wohl, die Keyboards wegzulassen und uns auf die Gitarrenparts zu konzentrieren, die sie ersetzen und gleichzeitig als neue Arrangements arbeiten sollten. Dann haben wir uns dazu entschlossen, Songs zu schreiben, die sich hauptsächlich auf zwei Punkte stützen: Kraft und Musikalität!
Das ist es, was „Another Life“ ausmacht!

Ich habe euch sieben Punkte gegeben. Ebenso viele, wie in meiner ersten Review zu „Last Sunrise“. Während ich dort die auf Dauer eintönige Speed Metal Beschallung kritisiert habe, fehlen mir auf der aktuellen Scheibe die großen Songs, wie „Snake´s Game“! Was hältst du davon?

Federico: Naja, ich weiß nicht... Meiner Meinung nach gibt es da einige Songs, die mir auf „Another Life“ als Hit einfallen würden...

„Another Life“ ist ein sehr schönes Album, bei dem es aber vielleicht ein wenig an überraschenden Momenten fehlt, die euch so ein wenig aus der Masse hervorheben würden. Denkst du, dass das dritte Album ein wegweißendes für die Band sein wird?

Federico: Ich denke, dass Shining Fury den Weg, den „Another Life“ eingeschlagen hat, weiterführen wird. Wir wollen uns weiter verbessern und unseren eigenen musikalischen Stil kreieren, der die Band schlussendlich identifiziert. Kraft und Musikalität werden die Einstellung der Band sein.

Was sind eure Pläne für die Zukunft? Eine Tour? Neues Material?

Federico: Zur Zeit planen wir einige Shows hier in Italien, eine Tour ist noch nicht in Aussicht. Natürlich arbeiten wir auch immer an neuem Material.

Denkst du, dass euer Line-Up inzwischen stark genug ist oder hast du vielleicht Angst, dass es noch mal zu einem Split kommen könnte?

Federico: Ja, ich denke wir sind stark genug, da wir ähnliche Ideen haben und von der Harmonie und gegenseitigem Respekt innerhalb der Band profitieren.

Hast du einen Lieblingssong auf dem Album?

Federico: Ach, das sind so viele, da fällt es mir schwer einen rauszupicken.
Ich mag “Neither Words Nor Kisses” , “Colours And Experiences”, “Fast And Easy”... aber auch die anderen!

Und hier sind wie immer meine drei Fragen, die nichts mit Metal zu tun haben:

Mit wem würdest du gerne mal in die Badewanne steigen?


Federico: Mit einer hübschen und bezaubernden Frau, die ich nicht nennen kann.

Was ist der schlimmste Song aller Zeiten?

Federico: Alles von Gigi D’Alessio

Welche drei Dinge nimmst du mit auf eine einsame Insel?

Federico: Eine Akustikgitarre, Sonnenöl und meine Freundin!

Okay, wir sind am Ende unseres Interviews. Die letzten Worte gehören dir!

Ich danke dir für das nette Interview und allen Leuten, die „Another Life“ mögen!
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