Am 18.03.2005 war es soweit. Das Bastardized Showcase in der Bluebox in Siegen stand an. Eine mir bis dato unbekannte Location. Vom Stadtjugendring wird die Hütte übrigens folgendermaßen angeprangert: "Die BlueBox Siegen ist die neue, innovative Kinder- und Jugendfreizeitstätte des Stadtjugendring e.V. direkt im Herzen Siegens."
Nun, mit dabei an diesem Abend waren Deadsoil, Lack, Japanische Kampfhörspiele, Six Reasons To Kill, Since The Day und Embraced By Hatred. Der Preis lag mit 8 € VKK, sowie 10 € AK auch im grünen Bereich. Das ganze begann schon relativ früh, nämlich um 18 Uhr und wir verpassten einen Teil der Show, was sich später aber als weniger dramatisch heraus stellen sollte.

Im Herzen Siegens eingetroffen fanden wir die Bluebox zum Glück recht schnell. Weniger zügig ging dagegen die Suche nach einer geeigneten Parkmöglichkeit von statten, da der ausgewiesene Parkplatz um die Bluebox herum nicht gerade großzügig bemessen war. Schließlich blieb uns nichts anderes übrig als in einer Seitenstraße in der Nähe zu parken. Da wir noch nicht über die Bierpreise in der Bluebox bescheid wußten, entschieden wir uns kurzerhand noch das ein oder andere mitgebrachte mit C2H5OH angereicherte Getränk im Auto (welches uns auch als Nachtlager diente) herunterzuspülen. Wie jeder weiß verursachen auch C2H5OH-haltige Getränke Druck auf der Blase und ich schaute mich recht verzweifelt nach einer guten Ecke um, um mich diesem Druck schnellstmöglich zu entledigen. Leider war in der ganzen Straße keine einziger Platz, wo man hätte ungestört und vor allem ungestraft diesem Bedürfniss hätte nachgehen können. Der immer größer werdene Druck und die sich in mir ausbreitende Panik führten schließlich dazu, dass ich mich einfach im Schutz des Autos in der am Bürgersteig angrenzenden Hecke entlud. Die ausgestoßenen "Ihh" Laute den Bürgersteig passierender Fußgänger fünf Minuten später brachten mich im Schutz der Fahrgastzelle aber doch zum Lachen. Genug der Trinkerei, schließlich waren wir im Rahmen eines Konzertbesuches nach Siegen gereist und nicht um uns in einer Seitenstraße abzuschädeln.

In der Bluebox angekommen machten wir uns auch gleich auf zu dem Raum, wo die Post abging. Das Bastardized Showcase eröffneten Embraced By Hatred und leider wohl auch recht pünktlich, denn als wir eintrafen, waren die schon lange fertig und Since The Day waren gerade mittdendrin. Das was ich von Since The Day dann mitbekam hörte sich recht ok an, auch wenn die Band es nicht wirklich schaffte den Mob zum toben zu bringen. Eher enttäuschend war dann die dritte Band, namentlich Lack. Das machte sich auch darin bemerkbar, dass nach und nach mehr und mehr Leute den Saal verließen und nach ganzen zwei Songs war draußen wohl mehr los als drinnen. Auch wir entschieden uns dazu etwas frische Luft zu schnappen. Draußen erfuhren wir von ein paar gutgelaunten Metalheads dann auch, dass wir mit Embraced By Hatred nichts verpasst hätten. Egal, ich war der festen Überzeugung, dass die verbleibenden drei Bands das wieder kompensieren würden. Und so kam es das als nächstes Six Reasons To Kill die Bühne für sich beanspruchten. Stimmung und Atmosphäre änderten sich schlagartig. Schon nach kurzer Zeit waren die Leute entweder fröhlich am bangen oder vergnügten sich beim pogen, welcher Tätigkeit ich allerdings nie etwas abgewinnen konnte und es wohl auch nie können werde. Ok, als nächstes waren Japanische Kampfhörspiele aus Krefeld an der Reihe und brachte den Teil mit der Stage in der Bluebox zum überlaufen. Die Band lieferte eine solide Leistung ab. Zum guten Schluß waren noch Deadsoil dran, welche eine Mischung aus Melodic Death Metal und Metalcore spielen. Auch diese Band konnte überzeugen und den Pulk in Bewegung halten. Eine Zugabe gabs letzten Endes dann auch noch.

Mittlerweile ging es auf 1 Uhr zu und die Menge lichtete sich langsam. Auch wir entschieden uns dazu, den Platz zu verlassen und uns nach einem kurzen Abstecher bei McDonalds eine Mütze Schlaf zu nehmen. Wo erwähnte ich ja bereits, nämlich im Auto. Nur erwieß sich das wie schon im Vorfeld vermutet wurde, als wenig komfortabel.

Als Fazit bleibt mir zu sagen, dass vor allem die drei letzten Bands, Six Reasons To Kill, Japanische Kampfhörspiele, sowie Deadsoil für einen gelungenen Abend gesorgt haben. Auch die Bluebox als Location hat sich als tauglich heraus gestellt. Der für Konzerte vorgesehene Raum ist zwar nicht sonderlich groß und auch was die Belüftung angeht, so stellt er nicht das Optimum dar, ist jedoch für kleinere Konzerte als völlig ausreichend anzusehen. Ich jedenfalls freue mich auf weitere metallastige Veranstaltungen hier.