J.B.O Klaus Karl Kraus Fiddler's Green Heinz Merlons Lichter

J.B.O, Klaus Karl Kraus, Fiddler's Green, Heinz, Merlons Lichter

J.B.O.
Westbad, Erlangen
15.06.2002
Es war heiss an jenem Samstag Nachmittag als ich an die Pforte des Erlanger Westbades trat. Die nette Dame an den Gästelisten schien auch etwas überfordert zu sein, fand sie doch meinen Namen erst nach längerem Suchen. Endlich die Hürde des Einlasses genommen tat sich mir auch schon das nächste Problem auf. Ein nicht ganz so netter Security Mann mit einer riesen Schmalzlocke glaubte mir anscheinend nicht, dass ich wirklich ein Interview führen werde und glaubte mir erst nach geduldigem freundlichem zureden meinerseits dass ich ein Interview keineswegs ohne Diktiergerät führen könne. So durfte ich endlich das Freibad betreten.

Die Bühne war auf der großzügigen Liegewiese aufgebaut und MERLONS LICHTER begeisterten schon die ersten Zuschauer mit ihrer manchmal an SUBWAY TO SALLY erinnernden Mucke. Einen wirklichen Bericht über die Merlons kann ich nicht abgeben, weil ich mich sogleich mit Hannes aufmachte um ein kleines Frage und Antwort Spiel zu spielen. Rechtzeitig da war ich aber wieder als HEINZ die Bretter betraten. Zu HEINZ gibt es nur ein Wort zu sagen: Kult! Musikalisch konnten sie weniger überzeugen als mit ihrer doch sehr debilen Show bzw. lyrischen Ergüssen. Mit Metal haben HEINZ aber weniger zu tun, spielen sie doch eher eine Art Fun Rock.

Das war schon anders bei FIDDLER´s GREEN. Die selbstbetitelten „Irisch independent Speed Folker“ hatten dann aber auch ihr Publikum vom ersten Ton an im Griff. Ich kann mich mit ihrer Musik Bezeichnung aber nicht so ganz anfreunden. Die FIDLLER´s gehen doch vor allem live ganz schön zur Sache, sodass ich sie eher als harten Folkrock bezeichnen würde. Stellt euch SKYCLAD mit weniger Metal dafür ein bissel mehr Folk vor dann habt ihr FIDDLER´s GREEN! Seis drum, die Fans feierten die Erlanger (überhaupt waren alle Bands die hier auftraten aus Erlangen) sowohl bei alten als auch bei den neuen Songs ab und machten trotz des plötzlich umschwenkenden Wetters bei Platzregen eine fette Party.

Bevor endlich J.B.O. auf die Meute losgelassen wurde, bekam man noch einen humoristischen Beitrag von KLAUS KARL KRAUS zu hören, der aber für nicht Franken nicht erwähnenswert ist.

J.B.O. begannen ihren ziemlich geilen Set dann mit „Im Verkehr“ und waren sichtlich angetan von der Stimmung der Fans. Auch von kleineren Zwischenfällen , so gab es beispielsweise Probleme mit Vito´s Akkustikgitarre , ließen sich die Rosa Fanatiker nicht beirren und zockten mit der Ende Juli erscheinenden Single „Ich will Lärm“ und der Bloodhound Gang Verarsche „Arschloch und Spaß dabei“ sogar zwei brandneue Songs. Besondere Schmankerl waren dann noch der gemeinsame Song mit KLAUS KARL KRAUS und die All Star Band (alle Bands – alle Leute spielen ein Lied) mit der Interpretation von „My Way“. Als schöne Abrundung gab es noch ein großes Feuerwerk am Schluss.

Sehr vorbildlich fand ich auch dass sich J.B.O. nach dem Gig noch breitwillig den Fans am Merchandising Stand stellten um Autogramme zu geben und ein bisschen zu plaudern. Im Prinzip war es kein wirkliches Metal Konzert, richtig relevant für den Metal waren nur FIDDLER´s GREEN und J.B.O. Auch war das ganze ein bisschen zu Familien Ausgerichtet um ein wirkliches Metal Konzert zu sein. Im Publikum fanden sich sowohl Familien als beinharte Metaller als auch Folk Fans und vereinzelt auch ein paar ältere Herrschaften. Aber geil wars trotzdem!
-