The Ocean Burst Bison B.C. & Medeia

The Ocean, Burst, Bison B.C. & Medeia

The Ocean, Burst, Bison B.C. & Medeia - 26.02.2009 - Dortmund, FZW
Dortmund, FZW
26.02.2009
Das Licht geht aus, der Nebel an. Ein blauer Schimmer taucht den Raum in ein atmosphärisches Halbdunkel. So ungefähr muss es aussehen in den dunklen, kühlen, unergründlichen Weiten des Ozeans. Dann plötzlich ein aufblitzendes Licht, als schwämme der transparente, floureszierende Körper einer Tiefseequalle vorrüber. Langsam und elegant gleitend wie der Körper dieses Wesens, stetig und wunderschön glimmend wie das Leuchten dieses Naturwunders erklingt die Musik. Bedrohlich, doch faszinierend zugleich wie die unerforschten Tiefen der See entfaltet sie eine hypnotisierende Wirkung, um nach und nach zu ihrer ganzen Größe heran zu wachsen – so als schlugen die rauschenden Wellen über einem zusammen, als würde man unentrinnbar in die endlose Tiefe gezogen.

Keine Frage, die Lichtshow von THE OCEAN erfüllt durchaus ihre Wirkung. In Kombination mit den fließenden, wallenden und schwellenden Soundlandschaften der Berliner steigert sie sich sogar zu einem unvergesslichen Konzerterlebnis der besonderen Art und Weise. Natürlich, wäre der Raum größer und der Sound erfüllender als im kleinen Dortmunder FZW, würden sich mit den Dimensionen des Experiments auch die Emotionen des Konzertbesuchers um einiges steigern. Zufrieden sollten Fans progressiven Deathmetals nach diesem Gig aber allemal nach Hause gegangen sein.

Es ist eines der letzten Konzerte im Dortmunder Club FZW, der nach erlangtem Kultstatus seine Pforten schließen muss, um bald in umgebauter Form seine Besucher wieder empfangen zu können.
Geboten wird an diesem Abend ein ausgewogenes Programm für Freunde anspruchsvoller harter Klänge.
Das fängt schon bei MEDEIA an, deren aggressive Deathmetal-Variante zwar nicht zum technisch aufwändigsten gehört, was das Genre zu bieten hat, die dafür aber anspruchsvoll laut sind und damit den kleinen, gemütlichen Club anständig vorzuheizen wissen.

BISON B.C. schlagen danach in eine ganz andere Richtung: Sie spielen eine staubige Melange aus Stoner Rock und Metal, die selbst die letzten müden Knochen aus dem Winterschlaf holt. Dabei legen sie eine sichtbare Spielfreude an den Tag, so dass das Ganze nicht nur einen enormen musikalischen, sondern auch optischen Unterhaltungswert besitzt.
Schwelgende Soundcollagen gepaart mit Aggression gibt es dann bei den Postcore-Rockern BURST . Die Schweden legen einen derart passionierten Auftritt hin, der sicherlich auch bei den anwesenden Deathmetallern gut Eindruck hinterlassen haben sollte. Sie stehen in mit ihrer Präsenz der folgenden THE OCEAN-Show in nichts nach. Für viele Anwesende an diesem Abend waren sie sicherlich die wahren Headliner des Abends.

Fotos von Yvonne

Bildergalerie

-