Death Feast Open Air

Death Feast Open Air

AsphyxGeneral SurgeryHaemorrhageMisery IndexNapalm DeathThe Black Dahlia MurderVomitory
Hünxe, Flughafengelände Schwarze Heide
12.06.2009
Kurz und heftig vom Death Feast Open Air

Das Death Feast Open Air ist das Paradies für alle Death- und Grind-Fans. Hier fröhnt man drei Tage lang dem Härtesten, was die Hartwurst zu bieten hat. Nicht verwunderlich, dass dabei reichlich Schweiß und (Kunst-)Blut fließt.
Fast schön skurril: Während nebenan friedlich die Pferde auf der Wiese grasen, gibt es ein paar Schritte weiter auf dem idyllisch gelegenen Gelände Blastbeats der feinsten Sorte. Trotz des hochkarätigen Programms hat sich eine überschaubare Anzahl an Fans eingefunden, was bei der heutigen Überfüllung von Festivals wirklich wohltuend ist.

Donnerstag erfeuten Bands wie MACABRE, ENTOMBED und PURGATORY die Festivalbesucher. Aufgrund beruflicher Verpflichtungen konnte ich leider nur Freitag und Samstag mit meiner Anwesenheit glänzen. Deshalb fällt der Bericht etwas knapper aus. Lassen wir dafür ein wenig mehr die Fotos sprechen!

Freitag

Das Abenteuer Death Feast beginnt am frühen Freitag Abend. Während im Hintergrund noch GOD DETHRONED ihr Bestes geben, macht man sich erst einmal mit dem Festivalgelände und dem Bierstand vertraut.

Arztkittel? Blut? Ein Notfall? Nein, nur die verrückten Grinder von GENERAL SURGERY, die mit vorlautem Grindgeschepper und Patologentexten das Bier in der Hand wackeln lassen. Bestes Geknüppel gibt es auch von den Schwedentod-Spezialisten VOMITORY, die hier eine souveräne und gnadenlose Show hinlegen.

Die Headliner des Abends sind die trinkwütigen Anarchisten von THE BLACK DAHLIA MURDER. Trotz reichlich Publikumszuspruch und viel Spielwut verschwindet die Amis 10 Minuten vor angekündigtem Ende der Spielzeit von der Bühne und kehren trotz wiederholter Zugaberufe nicht wieder zurück. Laut der nachfolgenden Begründung des Veranstalters hätte die Band nicht genügend geprobt, um einen vollen Set zu spielen. Sehr professionell auch. Wenn es ein Festivalheadliner nicht schafft, die volle Spielzeit auf der Bühne zu stehen, sollte beim nächsten Mal vielleicht eine andere Band diesen Platz einnehmen. Schmerzlich vermisst wurde auch der Auftritt des verrückten Gorillas...


Samstag

Stumpfen Porngrind zum sonnigen Samstagnachmittag? Wer darauf Bock hat, ist bei GUT bestens beraten, die zwar mit lustigen Maskeraden samt Pimmelmaske für Aufsehen sorgen, jedoch nicht mit hochwertiger Musik. Zu den lieblichen Schrammel-Kreisch-Klängen wandert kontrastierenderweise ein zartrosa Kinderzelt über die Köpfe der Zuschauer.

Während die einen beim sonnigen Wetter lieber im Schatten ein kühles Blondes genießen, lassen sich die anderen von den Amis von DEVOURMENT die Gehirnzellen verknoten. In diesem technischen Brutal-Death-Gebräu gibt es tatsächlich nirgendwo ein entspannendes Element. Ein Schmeckerchen für die ganz Hartgesottenen.

Wer sein Steak blutig mag, kommt bei den gorigen Spaniern HAEMORRHAGE voll auf seine Kosten. Die Gestalt an der Front ähnelt eher einem blutigen Klumpen und verteilt die Spritzer der roten Brühe, die er sich vorher über den Kopf gegossen hat, gleichmäßig im Publikum. Musikalisch geht es dabei mörderisch an die Kehle.

Danach steht die holländische Kultband ASPHYX um Reibeisenkehle Martin van Drunen auf der Bühne und verteilt gleichmäßig harte Schläge in die Magengegend an das Publikum. Der charismatische Martin hat das Menge dabei voll im Griff und punktet auch mit seinen sympathischen Ansagen auf Deutsch.
Qualtitativ hochwertig geht es auch mit MISERY INDEX weiter, die alle heute bisher auf der Bühne stehenden Bands wie eine furchteinflößende Gottheit an die Wand spielen.
Das Energielevel steigt nochmals ein wenig nach oben, wenn Barney von NAPALM DEATH über die Bühne flitzt. Bei den Grindkönigen von der Insel gibt es wie immer qualitativ Hochwertiges in atemberaubendem Tempo. Barney absolviert dabei seinen charakteristischen Bühnentanz und lockt mit seinen engagierten Ansagen die letzten Reserven aus dem Publikum. So sieht der gelungene Abschluss eines guten Festivals aus, auch wenn man gut und gerne noch 20 weiteren 10Sekunden-Songs hätte hören können.

Fazit

Schon längst kein Geheimtipp mehr, ist das Death Feast Open Air eine Schlemmerei für alle Fans der brutalsten Spielarten des Metal. Wer sich ein Wochenende lang nichts anderes anhören kann als Blastbeats und Growls, ist hier genau richtig. Mit hochkarätigen Bands und tadelloser Organisation entspricht das überschaubare Festival einem passenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer sich für das kommende Jahr schon einmal informieren will, kann auf der Festival-Homepage http://www.deathfeast-openair.de vorbeischauen.


Alle Fotos von Yvonne:
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