Zimmers Hole - When You Were Shouting At The Devil

Zimmers Hole - When You Were Shouting At The Devil
Thrash Metal
erschienen am 14.03.2008 bei Century Media
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. When You Were Shouting At The Devil... We Were In League With Satan
2. We Rule The Fucking Land
3. Flight of the Knight Bat
4. 1312
5. Devil's Mouth
6. The Vowel Song
7. Fista Corpse
8. Anonymous Esophagus
9. Alright
10. Hair Doesn't Grow on Steel
11. What's My Name... Evil!

Die Bloodchamber meint:

In Kanada scheint die Zeit etwas langsamer zu laufen als in anderen Regionen. Die Rekordzeit von EXCITER mit 8 Jahren Wartezeit konnte man zwar nicht ganz toppen, aber 6 Jahre sind für eine Band wie ZIMMERS HOLE auch nicht gerade ein Pappenstiel. Was aber auch kein Wunder ist, schließlich hatte man mit STRAPPING YOUNG LAD über die Jahre genug zu tun, und auch Devin Townsend ist als Produzent nicht gerade unterbeschäftigt. Und da beide Parteien nicht gerade dafür bekannt sind, halbgare Dinge abzuliefern, musste die Gemeinde eben ein paar Tage länger auf das dritte Werk der verrückten Kanadier warten.

War ZIMMERS HOLE in der Vergangenheit eher bekannt dafür, alles metallische durch den Fleischwolf zu drehen und perfekte Parodien (aber nicht immer komplette Songs) abzuliefern, so geht man mit dem göttlich betitelten Drittwerk „When You Were Shouting At The Devil…We Were In League With Satan“ musikalisch deutlich subtiler zu Werke. Selbstverständlich ist das neue Album auch wieder ein Sammelsurium klanglicher Verrücktheiten, dennoch wurde dieses Mal mehr Wert drauf gelegt, die CD mit kompletten eigenständigen Songs zu füllen und das parodistische Element homogen in das eigene Material einzubinden. So ist beispielsweise der Titelsong als eine Verbindung von MÖTLEY CRÜE und VENOM (wer hätte das gedacht?) anzusehen, in die man einfach mal kurz das „Bonded By Blood“-Riff eingebaut hat. Ansonsten wechseln sich Thrash-, Death- und Wahrhaft-Metal (mit großartigem PRIEST-mäßigem Gesang) Song für Song ab, hier und da mal von einer schiefen Mundharmonika eingeleitet (der grandiose Burner „Devil´s Mouth“), und auch vor blackmetallischen Klängen, verbunden mit grandios-bescheuerten Texten (soweit man sie versteht) wird in Form von „The Vowel Song“ einmal mehr nicht Halt gemacht.

Aber wie man es dreht und wendet, man kann eine ZIMMERS HOLE-Platte einfach nicht gebührend mit Worten beschreiben. Man muß sich diesen vertonten Wahnsinn unbedingt selber anhören, um sich annähernd ein eigenes Bild machen zu können. Ein bisschen STRAPPING YOUNG LAD hier, eine Menge Metal der verschiedensten Stilrichtungen dort, alles zusammen mit wahnsinnig bescheuerten Ideen und Texten gewürzt ergibt das großartigste „Crossover“-Album seit ewig langer Zeit, ein Werk, das beweist, daß man als wahrer Metaller zum Lachen nicht unbedingt in den Keller verschwinden muß. Man höre sich einfach nur mal den Titelsong, die folgende Genialität „We Rule The Fucking Land“, das erwähnte „Devil´s Mouth“, die Death Metal-Verneigung „Fista Corpse“, den Killer „Anonymous Esophagus“ oder die wahrhaft göttliche True Metal-Huldigung „Hair Doesn´t Grow On Steel“ an, staune Bauklötze und bange sich das Rückgrat krumm! Wie heißt es im Titelsong so treffend? „Exodus was fuckin´ right!“ Wer will da widersprechen???
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