Prime Sinister - United In Violence

Prime Sinister - United In Violence
Industrial / Stoner Rock
erschienen am 28.03.2008 bei Sins Records
dauert 49:55 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Last Dance
2. Death Will Pay
3. Bum's Fight
4. Eat The Flesh
5. Don't
6. So Close
7. Son of a Bitch
8. The Riot Bursts
9. The Den of Demise
10. Doom or be Doomed
11. In Guns We Trust
12. Buried Alive

Die Bloodchamber meint:

Nein, auch wenn das Cover leichte Erinnerungen daran weckt, ist „United In Violence“ kein neues Album von BODY COUNT und auch nicht mehr mitteleuropäischer Beatdown Hardcore. Die Franzosen, die unter dem Namen PRIME SINISTER firmieren, haben ganz anderes im Sinn. Ich will es in einer kleinen Geschichte ausdrücken.

Drei Kerle treffen sich in einer schmierigen Rock’n’Roll Kaschemme. Sie kennen sich irgendwoher. Wie das damals genau war, haben sie aber vergessen, es ist auch egal. Um die Fronten gegen die übel aussehenden anderen Besucher abzustecken, legen sie erstmal ihre Knarren auf den Tisch. Ihre Gangnamen sind natürlich in die Griffe graviert: Pills, 96 und Fuse. Wie sie zu den Namen gekommen sind? Das weiß keiner mehr.
Nach ein paar Runden Bier und Whiskey erwachen sie aus ihrem Dämmerzustand, weil sie von der Musik, die aus der Jukebox dröhnt, begeistert sind. Ein lautes „EY, was ist das?“ später kennen sie eine neue Gruppe, die so andere Musik macht, als das was sie bisher immer gehört haben: MINISTRY. Nach einem Blick auf ein Bild von Al Jourgensen und seiner Bande steht die Entscheidung fest: So was wollen wir auch machen!

Obwohl sie viel üben, will sich das richtige Gefühl aber noch nicht einstellen. Sie grübeln darüber nach, wo das Problem liegen könnte, bis es einem der drei einfällt: „Wir sind doch Rocker, das dürfen wir nicht vergessen!“ Was beim Schreiben der Texte voller Drohungen und „Fuck(er)s“ noch selbstverständlich war, war bei der Musik irgendwie zu kurz gekommen. Also verpassten Pills, 96 und Fuse ihrer Industrialtruppe noch eine räudige und dreckige Rocknote, die die Musik auch gleich wärmer und organischer klingen ließ und viel besser bei den Mädels wirkte.
Die ersten Auftritte verliefen einigermaßen zufrieden stellend, aber so richtig war der Knoten noch nicht geplatzt. Nach einem DVD Abend, auf dem sie erfuhren, dass der Regisseur von „House of a Thousand Corpses“ auch Musik macht, was ja gut sein MUSS, besorgten sie sich ein paar alte WHITE ZOMBIE Scheiben. Mit diesen im Hinterkopf gelang ihnen mit „Last Dance“ endlich ein Hit, der auf den Konzerten die Menge gleich in Wallung brachte.

Die Namensfindung war jetzt nur noch ein Klacks, PRIME SINISTER, und der Weg ins Studio beschlossene Sache. Dass man eigentlich nicht genug abwechslungsreiche Lieder für ein ganzes Album hatte, war ihnen egal. Pills schlug vor: „Ich spiel einfach Soli. Aber nur in ein paar Liedern, die hören sich dann ganz anders als die anderen an. Außerdem ist Abwechslung nicht das Wichtigste. Eine professionelle Aufmachung mit einem ins Auge stechenden Cover und einem starken Albumtitel reicht meistens.“
Wie vom Blitz getroffen starrten die drei sich an, hielten ihre Waffen auf Musketierart gemeinsam in die Höhe und aus drei Kehlen erklang ein Ruf: „United in Violence“!
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