Waylander - Honour Amongst Chaos

Waylander - Honour Amongst Chaos
Pagan Folk Metal
erschienen am 20.06.2008 bei Listenable Records
dauert 66:06 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. As the Deities Clash
2. Walk with Honour
3. Beyond the Ninth Gate
4. Galloping Gaels
5. To Dine in the Otherworld
6. Usurpers of Our Legacy
7. Taker of Heads
8. Elemental Chaos
9. Bru na Boinne

Die Bloodchamber meint:

WAYLANDER können bereits auf 15 Jahre Aktivität zurückblicken. Was die Veröffentlichungen anbelangt, waren die Nordiren seit 1993 nicht so produktiv wie die meisten anderen Bands und veröffentlichen nun – sieben Jahre nach dem Vorgänger „The Light, The Dark And The Endless Knot“ – ihr drittes Album „Honour Amongst Chaos“.
Die fünf Musiker haben sich dem keltisch inspirierten, folkloristisch geprägten Metal verschrieben. Dabei biedern WAYLANDER nicht unbedingt mit dem heute gängigen Folk und Pagan Metal an und wenn, dann könnte man die hier dargebotene Musik in Anbetracht des langen Bestehens wohl eher als Quelle betrachten denn umgekehrt.

Exemplarisch lässt sich das an dem schönen Stück „Beyond the Ninth Wave“ aufzeigen: Der Titel wird von folkloristischen Instrumenten eingeleitet, welche eine erhabene, von Weite geprägte Stimmung erzeugen. Die Klänge münden in brachialeres, geradliniges und ausladendes Riffing, welches sich alsbald mit typischen, lebendigen Flötenklängen verbindet. Diese sind bei WAYLANDER zwar harmonisch und emotional ausgefallen, aber meistens eher entfernt von Lieblichkeit und zu sanfter Schwebe. Vielmehr bringen die Melodien in Kombination mit der metallischen Schlagseite sowie den rauen und choralen Gesangspassagen eine epische und dramatische Atmosphäre mit sich. Das folgende „Galloping Gaels“ kann als euphorischerer Kontrapunkt verstanden werden. Mit mehr Enthusiasmus und freudiger Feierlaune prescht der Fünfer hier voran.

Auf diese Weise kombinieren sich verschiedene Facetten, die allerdings nicht über teilweise Längen des Albums hinwegtäuschen können. Eigentlich begrüße ich ausladendes, getragenes Material in so einigen Fällen, doch bedarf es dabei zur Vervollkommnung mehr als der bloßen Anhäufung langer Spielzeiten. Das soll nicht die oben ausgeführte Güte zunichte machen – WAYLANDER häufen mitnichten belanglose Passagen und Austauschbarkeit an. Es ist nur so, dass die Prägnanz auf Dauer ein wenig auf der Strecke bleibt und es nicht unbedingt gelingt, ausladende Epik oder euphorische Hymnen zu erzeugen. Dennoch bietet „Honour Amongst Chaos“ wie beschrieben durchaus brauchbares, stimmungsvolles Material, das sowohl in metallischer als auch folkloristischer Hinsicht abseits von Banalität und fehlender Lebendigkeit den Hörer erfreuen kann.
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