Delain - April Rain

Delain - April Rain
Gothic Rock
erschienen am 27.03.2009 bei Roadrunner Records
dauert 46:43 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. April Rain
2. Stay Forever
3. Invidia
4. Control The Storm
5. On The Other Side
6. Virtue And Vice
7. Go Away
8. Start Swimming
9. Lost
10. I'll Reach You
11. Nothing Left

Die Bloodchamber meint:

Nachdem vor zwei Jahren aus dem Projekt DELAIN eine richtige Band wurde, das Debüt durchaus zu überzeugen wusste und die Truppe um Ex-WITHIN TEMPTATION Keyboarder Martijn Westerholt dank namensträchtiger Besetzung genügend Aufmerksamkeit erregen konnte, musste man nun mit dem zweiten Album zeigen, dass man auch auf eigenen Füßen stehen kann. „April Rain“ kommt nämlich bis auf eine Ausnahme (Marco Hietala von NIGHTWISH bei „Control the Storm“) ohne Gastmusiker und -sänger aus. Charlotte Wessels ist mit dem Mikro allein auf weiter Flur, und was soll man es noch lange verheimlichen, DELAIN wuchsen mit der Herausforderung und liefern eine kleine Gothic Rock Perle ab.

Die Zutaten: Im Vergleich zum Debüt heftigere Gitarrenriffs und wohldosierte Bombastelemente. Eine hochtalentierte Sängerin, die jenseits von Operngesang eine kraftvolle und sanfte Stimme besitzt. Ein schier unnatürliches Gespür für knackige Melodien, wie es wohl nur Holländer besitzen können. Eine knackige Produktion auf dem aktuellen Stand und ein zugkräftiges Label im Hintergrund, um genügend Selbstbewusstsein aufzubauen.

Das Ergebnis: Elf abwechslungsreiche Stücke, die sich zwar ähneln, aber niemals selbst kopieren. Jede Menge Würmer im Ohr, die manchmal schneller, gelegentlich aber auch etwas langsamer herumkriechen. Ein Album, was fatalerweise von Beginn an ein derart hohes Level vorlegt, dass es fast schon selbstverständlich ist, dass als nächstes kein Abfall zu erwarten ist und sich somit beinahe schon Spannung und Vorfreude verflüchtigen. Highlights scheint es bei einer derart blendend hellen Erscheinung kaum zu geben, dann aber kommt die bezaubernde Rock-Nummer „Start Swimming“ und schwemmt alle künstlich ausgedachten Kritikpunkte einfach hinfort.

Ja, „April Rain“ ist zuweilen ganz schön poppig geraten, wirkt aber niemals wie ein Schnellschussprodukt nach Schema F. Die Kompositionen wirken durchdacht, unterschätzen den Intellekt des Zuhörers aber nicht. Klar ist auch der Gesang ordentlich aufgepumpt, da Charlotte aber bereits live ihre Qualitäten gezeigt hat, geht das für eine CD vollkommen in Ordnung. Und da die Band zum Beispiel im Vergleich zu SIRENIA keine heftigere Vergangenheit besitzt, kann man ihr auch keine Anbiederung vorwerfen, bei DELAIN ist und war die Richtung von Anfang an klar. Eine Richtung in die man den Holländern gerne und oft folgen möchte, jetzt erst recht.
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