Various Artists - Metal To Metal Vol. 1

Various Artists - Metal To Metal Vol. 1
erschienen am 14.11.2008 bei Eyra Records
dauert 72:18 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. BLACK THOUGHTS BLEEDING - Escape
2. SCARSCAH - Disrespect
3. FINAL CHAOS - Fall Of Distance
4. NEKTRA - Near Self Destruction
5. HATSTIK - Through My Eyes Again
6. VENAERA - Dress And Gloves
7. COLLAPSING BORDERS - Opening Dead Eyes
8. SOBER TRUTH - One By One
9. LYING APART - Regarding Myself With Just One Eye
10. VYRON - For Better Days To Come
11. A-RISE - Collapse
12. FRAMES OF MIND - Mirror Of Truth
13. REPLICA - God Is My Cellmate
14. STONE DUST ENGINE - Schon Tot
15. BLACKSITE - Evil Of The Night
16. CIRCLE OF SILENCE - Edge Of Clarity
17. BASTARD NATION - Devil's Daughter

Die Bloodchamber meint:

Das junge Label Eyra Records beschreitet weiter seinen Weg mit einen Sampler mit jungen deutschen und österreichischen Bands. Nach dem „Metal Legacy“ Album zu Beginn 2008, wurde Ende des Jahres der Grundstein für die „Metal to Metal“ Reihe mit dieser prall gefüllten CD gelegt, die 17 Bands die Gelegenheit zur Präsentation bietet.

Eröffnen dürfen BLACK THOUGHTS BLEEDING, die eine stimmige Mischung aus Metalcore und thrashigen Gitarren präsentieren. Der melodische Gesang im Refrain wird sicher nicht jedem gefallen, weiß aber auf jeden Fall durch eine eigene Note einen Akzent zu setzen. Gutes Lied!

Es folgen die Hessen SCARSCAB, die gestärkt von ihrer täglichen Dosis MACHINE HEAD in den „Metal to Metal“ Kampf ziehen und mit wuchtigen Grooves, kurzem Atemholen und feistem Auf-in-die-Schlacht Geholze alle Register in einem Lied ziehen. Sehr schön.

Berlin Power aus dem Hause FINAL CHAOS schwingt sodann die melodische Thrash Keule. Wie bereits im Review zur EP erwähnt, fehlt es noch ein bisschen an der Feinabstimmung, aber Potential ist vorhanden und „Fall Of Distance“ geht auch als Lied vollkommen in Ordnung.

Ab ins wunderschöne Rheinland führt der Weg mit NEKTRA, die mit knapp 10 Jahren Bandgeschichte zu den reiferen Bands auf diesem Sampler gehören. „Near Self Destruction“ ist der erste Kontrapunkt auf dem Sampler, weil es gemächlicher aufbaut und der ungewöhnlich melodische Gesang die Love-it-or-Hate-it Karte herausfordert. Mir gefallen der Gesang und das mehrmalige Kippen vom Melodischen ins Thrashige auf jeden Fall.

Als nächstes grooven HATSTIK los und bieten ebenfalls Wechsel aus rauerem und klarem Gesang an. Selbst wenn sie den direkten Vergleich gegen SCARSCAB in der MACHINE HEAD Tribute Wertung verlieren, ist das Lied aber kein Durchhänger.

Die Kasseler VENAERA poltern in Folge ebenfalls durch die Stimmwechsel, auch wenn es hier etwas krachiger zugeht. Es geht ein bisschen –coriger zu und für Bewegung dürfte „Dress And Gloves“ sorgen können, auch wenn es nicht zu den stärksten Stücken des Samplers gehört.

Nach ruhigem Beginn gibt es nun Growl & Scream Ruppigkeit von COLLAPSING BORDERS, die langsam beginnen, um dann mit einer schrillen Gitarrenmelodie in einen leichten Schunkel-Death-Groove zu fallen. Mit dem Klargesang auch noch im Gepäck fast schon zu viel Gemenge für ein einziges Lied.

Zurück ins Rheinland führen SOBER TRUTH, deren groovender Thrash etwas eigenständiger als seine Vorgänger auf dem Sampler klingt, dafür aber kleine Abzüge in der B-Note für den vor allem im Refrain eigenwilligen Klargesang verkraften muss. Ansonsten ein schöner Song mit gelungenen Wechseln.

Zeit für Metalcore mit LYING APART, die tief in die Genrekiste greifen inklusive kurzer gesprochener Parts. Ganz nett ist „Regarding Myself“ zwar schon, aber in punkto Eigenständigkeit und, wie so oft, Klargesang gibt es doch noch einige Luft nach oben.

In der gleichen Kiste haben auch VYRON gewühlt, aber von kleineren rhythmischen Unebenheiten abgesehen, hat „For Better Days To Come“ weniger Schwachstellen. Besonders wenn ab Liedmitte Gas gegeben wird und der Guitarrero eine knappe Minute aus dem Midtempo ausbricht, weiß das Lied zu gefallen.

Aus der Domstadt Köln stammt die zweite Band, die bereits im letzten Jahrtausend das Licht der Welt erblickte, und auch wenn sich der Sinn der melodischen Passagen im Death Metal Reigen von A-RISE nicht beim ersten Hören erschließt, hört man der Band auf Dauer doch die größere Erfahrung an.

Die treffend benannten FRAMES OF MIND sprengen danach mit bisher noch nicht gehörten Variationen den Kopf. So könnten sich WHITE ZOMBIE in einer todesbleilastigeren Version anhören und besonders die Gitarrenarbeit weiß zu gefallen. Fein.

Die Österreicher REPLICA gehören auf „Metal To Metal“ auf jeden Fall zu den ausgereifteren Metalcore Bands, auch wenn noch nicht alles Gold ist was glänzt. „God Is My Cellmate“ ist aber ein durchaus gefälliges und gutes Lied, das durch das Solo und den folgenden, eher rockigen Part noch eine Spur aufgewertet wird.

STONE DUST ENGINE sind die einzige Band des Samplers, die bereits auf dem Eyra Records Vorgänger „Metal Legacy“ zu hören waren. „Schon tot“ zeigt von Thrashgitarren und Moshparts bis zum deutschen Stakkatogesang die ganze Bandbreite der Berliner Irrsinnskombo und gehört auch textlich zu den besseren Liedern der Jungs. Ein gutes Beispiel für den „Kann man nur lieben oder hassen“ Stil der Band ist es auf jeden Fall. Meine Meinung ist bekannt.

Der etwas andere Endspurt wird eingeleitet von BLACKSITE, die mit Heavy Metal plus Speed Bonusleveln überraschen. Überraschend bärenstark ist auch das Lied, bedenkt man, dass die Band erst wenige Monate existierte, als „Evil Of The Night“ eingezimmert wurde. Die größere Erfahrung der Musiker scheint hier auf jeden Fall eine Rolle gespielt zu haben, sonst hätte man nicht so locker eins der stärksten Lieder, wenn nicht DAS stärkste, des Samplers eingespielt.

Traditionell geht es weiter mit CIRCLE OF SILENCE, deren Power Metal Angriff besonders durch ein paar Wechsel ins Ruppige und ein kleines Solo an Kontur gewinnt. Auch die eigene Note des Sängers passt wie die Faust aufs Auge und „Edge Of Clarity“ ist im Review zum Album von Ex-Kollege Förderer zu Recht gelobt worden.

Die Rolle des Rausschmeißers ist den (mittlerweile) Heidelberger Traditionalisten BASTARD NATION zugefallen und zum dritten Mal in Folge führt der Weg in klassische Gefilde. Schön schnell und dabei weder zu kompliziert noch zu simpel geht „Devil’s Daughter“ zu Werke. Ein gelungenes Ende für einen unterhaltsamen Sampler.

Wie schon die „Metal Legacy“ Scheibe weiß auch „Metal To Metal“ – Vol. 1 zu gefallen. Etwas mehr Abwechslung bei den Stilrichtungen bzw. eine andere Sortierung eben dieser wäre meiner Meinung nach zwar nicht schlecht gewesen, aber einen Sampler, der unterhaltsam ist und bei dem kein Lied klar abfällt, stellt man auch nicht jeden Tag zusammen. Zudem bleiben durch die Paketpositionierung der traditionelleren Acts am Ende größere Schreckmomente durch zu abrupte Wechsel aus.
Erhältlich ist der Sampler für einen akzeptablen Preis unter anderem über die Eyra Records Seite oder die diversen Bandseiten und ich bin schon gespannt auf „Metal To Metal“ – Vol. 2, der schon so gut wie in den Startlöchern steht.
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