Overdrive Sensation - Overdrive Sensation

Overdrive Sensation - Overdrive Sensation
Rock
erschienen am 29.05.2009 bei Rude Records
dauert 43:00 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Down The Road Again
2. The Wrong Side Of The Road
3. Stabbin' The Surface
4. Man Of Unconsciousness
5. Sally
6. A Day So Far Away
7. Sillycon
8. Puppet Show
9. Tobstone Blues
10. Way Back Home

Die Bloodchamber meint:

Aus dem hohen Norden Deutschlands lassen in diesen Tagen OVERDRIVE SENSATION von sich hören. Der Dreier aus Kiel sticht allerdings nicht auf dem Metalschiff in See, sondern befährt lieber staubige Highways im Süden der USA. Und was könnte an musikalischer Begleitung besser passen, als knackiger Rock im Achtzigerjahre-Stil, der mit einem Hauch Blues verfeinert wurde.

Die drei Jungs haben sich einem mittelmäßigen Tempo verschrieben, lassen dabei jedoch auch mal den Fuchsschwanz schneller wedeln oder nehmen stellenweise den Fuß ein wenig vom Gaspedal. Alles in allem bewegt sich das Album in ordentlicher Rockgeschwindigkeit, ohne jedoch jemals anstrengend oder einlullend zu wirken. Dabei ist dieser freche Rock der Kieler gar nichts Außergewöhnliches, sondern einfach sauber eingespielte und erfrischende Gelegenheitsmusik.

Auch die Produktion trägt ihren Teil dazu bei, dass OVERDRIVE SENSATION eine gelungene Autobahnplatte veröffentlicht haben. Man hat sich dabei nicht allzu sehr an eine absichtlich verschwommene und unsaubere Produktion gehalten und es trotzdem geschafft, Härte und 80er-Flair einzubringen, was besonders die Stimme von Fronter Oliver Music (angeblich kein Künstlername) schön rau und druckvoll klingen lässt. Mit dem Mayhemic Destructor hat man sich zudem Prominenz ins Boot geholt, bringt der hier so fröhlich vor sich hinrockende Drummer doch hauptberuflich bei den Blackmetallern von ENDSTILLE den rhythmischen Tod unter die Leute. Da hätten wir dann auch die Verbindung zum Metalgenre.

Abschließend lässt sich sagen, dass das Debüt der Kieler Jungens nichts tief Beeindruckendes ist, sondern meiner Meinung nach ein Album, was mit sinnvollen Strukturen, einer kräftigen Produktion, reichlich Ideen und der wohlportionierten Ladung Rotz eine längere Autofahrt mächtig auflockern kann. Was nicht heißt, dass man sich Oliver und seine Freunde nicht auch mal Zuhause bei einem kühlen Bier reinziehen könnte.
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