Autumnblaze - Perdition Diaries

Autumnblaze - Perdition Diaries
Dark Metal
erschienen am 12.06.2009 bei Prophecy Productions
dauert 42:02 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Wir sind was wir sind
2. Who are you?
3. I had to burn this fucking kingdom
4. Haughtiness and Puerile Dreams
5. Brudermord
6. Empty House
7. Neugeburt
8. Ways
9. The Forge
10. Saviour

Die Bloodchamber meint:

Jawoll. Endlich mal ne Scheibe, die mich an meine Grenzen bringt. Und die mich quasi zwingt, sie mehrmals zu hören, um mir darüber eine Meinung bilden zu können. AUTUMNBLAZE aus Deutschland zeigen mit ihrem neuen Studiowerk „Perdition Diaries“ das sich vielerlei Dinge kombinieren und verbinden lassen, um daraus ein einheitliches Equilibrium zu erschaffen. Trip-Rock nennt das Trio um Gründungsmitglied Markus Baltes seine Musik, doch es ist auch jede Menge Doom und Metalanklang zu hören. Eigentlich geht es mit jedem Stück musikalisch gesehen in eine neue Richtung, so dass es fast ein Ding der Unmöglichkeit ist, das Gesamtbild in eine Schublade zu stecken. Am besten hört man diese Platte, indem man sich auf jeden Song neu einlässt, ohne kategorisieren zu wollen oder etwas Bestimmtes zu erwarten.

Während der Opener des Albums „Wir sind was wir sind“ brachial, schnell und aggressiv dahergrollt, folgt mit „Who are you?“ eine ruhige und sentimentale Ballade, welche mit beschwinglichem Gitarrenspiel und cleanen Vocals unterlegt ist. Verschiedener geht’s eigentlich gar nicht mehr. Mit dem dritten Song „I had to burn this fucking kingdom“ geht es dann mit Double-Bass, Up-Tempo und kreischenden Growls weiter. „Empty House“ und „Ways“ zeigen dann wieder eine völlig andere Seite der deutschen Doom-Rocker. Hier bestimmen nämlich sanfte Pianomelodien und die an NICK CAVE erinnernde Stimme von Markus Baltes die Songs. Durch die aggrresiven, temporeichen Nummern und den melancholisch-depressiven Hauch, wirkt das Album sehr emotional und tiefgründig. Jeder Song enthält eine persönliche Note und steckt einfach an, egal ob zum durch’s Haus ticken wie ein Zombie oder zum Sinnieren bei einem Glas Wein.

Zusammenfassend kann man festhalten, dass AUTUMNBLAZE nur schwer einzuordnen ist. Einerseits bestimmt ein durchweg depressives und melancholisches Setting die insgesamt 10 Tracks von „Perdition Diaries“. Andererseits aber kommen auch Einflüsse aus dem Rock- und Metalbereich hinzu, die dem Album Aggressivität, Drive und jede Menge Power verleihen. „Perdition Diaries“ strotzt vor Energie und Kraft. Emotionalität ist ganz groß geschrieben und kommt in keinem Song zu kurz. Hier wird der aufgestaute Gefühlsbrei des Lebens über den Hörer ergossen. Das spielt sich auch in den Lyrics wieder, die teils deutsch und teils englisch sind.

AUTUMNBLAZE präsentieren sich als mutige und experimentierfreudige Musiker, die ihren eigenwilligen Stil unters Volk bringen und eine authentisch-emotionale Note mitbringen. Obwohl die schroffen Growls manchmal eher nerven und der Facettenreichtum des Silberlings schon fast zu groß ist, kann sich „Perdition Diaries“ hören lassen. Saubere Leistung und sehr stimmungstragende Platte.
-