Tenet - Sovereign

Tenet - Sovereign
Death Thrash Metal
erschienen am 17.07.2009 bei Century Media
dauert 34:24 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Being And Nothingness
2. Indulge Me
3. Crown Of Thorns
4. Unnameable
5. Take A Long Line
6. Going Down
7. Hail! Hail!
8. Watching You Burn
9. Sovereign

Die Bloodchamber meint:

Mit „Supergroups” oder „All Star Projekten” ist das immer so eine Sache, denn in der Regel dient das Zusammenrotten von Szenegrößen in erster Linie dem schnöden Mammon und weniger der musikalischen Qualität. Viele große Namen versprechen viele Käufer, und was am Ende dabei rauskommt ist egal, nachdem der gutgläubige Fan den Schotter blind in die Ergüsse der Herrschaften investiert hat. TENET heißt die nächste „Band“, die sich anschickt, die Herzen (und Geldbeutel) der Konsumenten zu erobern. Mit an Bord sind der ehemalige EXODUS und TESTAMENT Schreihals Steve „Zetro“ Souza, FEAR FACTORY Basser Byron Stroud, die beiden Gitarristen Jed Simon (SYL) und Glen Alvelais (FORBIDDEN) sowie Drum-Hure Gene Hoglan, der sowie überall mitmacht, wo auf ein paar arme Felle eingeknüppelt werden darf.

Das Ergebnis ist dann erst mal recht vielversprechend, denn von der erste Sekunde an geht „Sovereign“ voll auf die Nuss. Sauschnelles Doublebass Getacker schlägt dir in den Bauch, die Gitarren sägen deine Schädeldecke auf und die altbekannte Schneidbrenner Stimme von Zetro tut ihr übriges, um den Wahnsinn zu komplettieren. Keine Atempause, Thrash Metal wird gemacht – so ungefähr könnte das Motto der Anfangsminuten heißen, denn erst beim vierten Song „Unnameable“ nehmen TENET etwas das Tempo raus und lasse schwere, groovigere Riffs sprechen. Hier wird die Nähe zu EXODUS besonders deutlich, auch wenn man schon sagen muss, dass sich die Truppe bemüht, einen eigenen Sound zu entwickeln.

Der Hase liegt allerdings ohnehin ganz woanders im Pfeffer, denn so sehr TENET auch auf den ersten Blick überzeugen, so schnell wird auch klar, dass hier mal wieder viel Lärm um nichts gemacht wurde. Klar, die Jungs können alle was und top produziert ist die Scheibe natürlich auch, aber es bleibt auf die Dauer wirklich verdammt wenig hängen. Wenn ich in ein paar Jahren mal auf dieses Album angesprochen werden sollte, dann fällt mir garantiert kein einziger herausragender Song ein, der sich halbwegs langfristig bei mir eingebrannt hätte. Stattdessen wird „Sovereign“ wohl eher unter „ach ja, diese Supergroup, ganz nett, aber nix besonderes“ einsortiert werden. Handwerklich ohne Fehl und Tadel, aber eben auch ohne das gewisse Etwas. „Biedere Hausmannskost“ pflegt man in solchen Fällen auch zu sagen. Auf jeden Fall ein weiteres Album, auf das die Welt garantiert nicht gewartet hat.
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