Die Gründung neuer Bands kann ein Musikliebhaber nur unterstützen. Dass bei der Fülle an jungen Gruppen auch eine ganze Menge Mist rumkommt, ist unabdingbar. DESICCATED aus Österreich gehören weder zu den grell funkelnden Stars am Newcomer-Himmel, noch könnte man sie zu den unzählbaren Idioten zählen, die nach vier Stunden Gitarrenunterricht ihre erste EP veröffentlichen.

Denn was die Jungs aus Neulengbach auf "Blastology" so von sich geben, kann sich wirklich sehen lassen. Ziemlich brutaler Deathmetal im klassischen Sinne trifft auf moderne Einflüsse, die sich vor allem am Gegrunze im JOB FOR A COWBOY-Stil erkennen lassen. Man könnte fast neidisch werden, wenn man hört, wie die gerade mal 18-25-jährigen Ösis ihre Instrumente malträtieren. Gitarrensoli und Blastbeats sind ein ständiger Begleiter des düsteren Grundsounds und der abwechselnd tiefen Grunts und hohen Shouts des Sängers.

Abzüge in der B-Note gibt's von mir für die eher peinlichen Titelnamen. Bei dem Talent, das die Band an den Tag legt, sind Namen wie "I Can't Wait To Masturbate" oder "Brainwanker" völlig unnötig. Angesichts des ohnehin unverständlichen Gesangs hätte man auch humanere Titel wählen können. Abgesehen davon ist das kleine Erstlingswerk aber sehr solide.