Mandragora Scream - Volturna

Mandragora Scream - Volturna
Gothic Metal
erschienen am 27.11.2009 bei Massacre Records
dauert 58:59 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Lui
2. I'm goin' alone
3. The circus
4. Deceiver
5. Breakin' dawn
6. Killin' game
7. Blindness
8. Farewell
9. A chance from him
10. The calling from Isaiah
11. Bang bang
12. The seagull's creed
13. Fade to grey
14. Nails
15. Heartbound Eve

Die Bloodchamber meint:

Oh Mann, wie lange kenne ich diese Band schon?

Gute 9 Jahre ist es nun her, seit ich den ersten Kontakt mit MANDRAGORA SCREAM hatte. Die beiden ersten Alben, damals wohl nur dank Nuclear Blast in meine Griffel geraten, konnten dabei dank der markanten Stimme von Sängerin Morgan Lacroix und einer guten Stimmung ordentlich punkten. Nun, einige Jahre später liegt mir das vierte Album der irgendwie in der Versenkung verschwundenen Italiener vor. Zwischendurch gab’s 2006 zwar mal ein flaues Lebenszeichen, aber wenn ich mir das aktuelle Werk so anschaue und –höre, kann ich es ernsthaft nachvollziehen, warum das Label die Band damals in den Wind geschossen hat. Schleierhaft ist mir jedenfalls, warum sich nun Massacre der Truppe angenommen hat. Die haben zwar früher schon diverse Bands des „grünen Riesen“ aufgefangen, aber hier hätten sie gut und gerne auch mal mit dem Rettungstuch einen Schritt zu Seite machen können.

„Volturna“ hat nämlich nicht nur ein gruseliges Cover, sondern ist auch gespickt mit 15 gruseligen Songs. Dabei ist aber nicht das wohlige Gruseln gemeint, was die Band gern als Atmosphäre erzeugt hätte, sondern das echte, alles zusammenziehende Grausen, das realen körperlichen Schmerz erzeugt. Deshalb kann ich nur jedem davon abraten, sich „Volturna“ die ganze Stunde am Stück zu geben, es sei denn, er ist praktizierender Masochist ohne dazugehörigem Partner.

Oh Mann, was ist nur aus dieser Band geworden?

15, in Worten: fünfzehn absolut öde, einfallslose und einfach nur ärgerlich infantile Gothic-Elektro-Nummern. Beschissen geschrieben, beschissen gesungen, beschissen produziert. Was ist da nur passiert? Morgan klingt statt schräg und interessant nur noch nervig, abgewrackt und gelangweilt. Wo versteckt sich der auf dem Zettel stehende Schlagzeuger? Ist das bloß ein Name auf einem gelben Post-It am Deckel des Laptops? Oder wurde dieser dämliche Beat im Hintergrund wirklich eingespielt und dann anschließend verfremdet, dass es wie ein blecherner Drumcomputer klingt? Wurde Italien irgendwie vom Rest der Welt abgeschnitten? Glaubt man dort ernsthaft, ein wenig Schminke, ein paar Kreuze und ein wenig Keyboard-Gewaber können heutzutage auch nur einen Hinterhof-Gothic beeindrucken? Wieviel Geld hat man der Promotion-Firma gezahlt, damit sie die Band als die nächste große Nummer in der Szene anpreist? Ach Scheiße, ich hör jetzt einfach auf.

Eins muss ich zum Schluss aber noch loswerden: Bitte sorgt dafür, dass möglichst keine anderen Künstler dieses Album in ihre Hände kriegen! Würde CHER die darauf enthaltene Version von „Bang Bang“ zu Gehör kriegen, würden wohl spontan all ihre Implantate aus dem Körper springen. Und VISAGE würden sich wohl vor Schreck zum zweiten Mal trennen, bekämen sie die laue Nullnummer-Version von „Fade To Grey“ zu Gehör.
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