Shining - II - Livets Ändhallplats

Shining - II - Livets Ändhallplats
Black Metal
erschienen in 2001 bei Avantgarde Music
dauert 50:00 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Ett Liv Utan Mening
2. Att Med Kniv Göra Sig Illa
3. Ännu Ett Steg Närmare Total Utfrystning
4. Död
5. Svart
6. Livets Ändhallplats

Die Bloodchamber meint:

Teil Zwei des 'erleuchteten Pfades' schlägt epische Töne an. In tiefster, wolkenverhangener Verzweiflung schrauben sich sechs (bzw. sieben, nimmt man das später in den "Through Years Of Oppression" verwendete 'Manipulation Mass' in der späteren Pressung hinzu) Keyboard geschwängerte Tracks tief ins menschliche Unterbewusstsein. "Livets Ändhallplats" dringt in noch schwärzere Gründe hinein, verursacht tiefste Melancholie und somnabule Stimmungen.

Bilder von im Takt der Straßenbahn schaukelnden Menschen, die stumm vor sich hin sitzen. Aus den beleuchteten Fenstern ins Dunkle starren, als ob sie etwas suchen würden. Sich ausweichen, sich meiden. Ferne wollen. Und dort steht jemand und wartet. Irgendwie unbestimmt und mysteriös. Blutfette Jacken, kalt stinkender Schweiß. Assoziationen von etwas Geschehenem.

Die bildreichen Stimmungen, die uns SHINING zu vermitteln versucht, die aber in uns selbst entstehen, entwickeln sich auch, weil SHINING hier semi-akustische Versatzstücke und schwer taumelnde Muster einbaut. Sinistre Totentanzmotive mit finsteren Botschaften versehen. Gurgeln, Krächzen und Schreien, anschwellende und schleifende Rhythmen tragen zum stimmungsvollen Gesamtbild bei. Breite. Mal hymnisch und zielstrebig, dann wieder abrupt verlockend hypnotisch. In diesem Wechselbad wird jegliches menschliche Gefühl zum Gefrierpunkt gebracht. Entweder man stellt sich, oder weicht aus. Wo noch beim Vorgänger Licht und Schatten sich abwechseln, so verharrt das Stimmungsbild von "Livets Ändhallplats" in einer neblig grauen Umgebung, die zusehends von der herabsinkenden Nacht mondlos vereinnahmt wird.

SHINING gelingt mit diesem Album tiefschwarze Stimmungsmalerei, ohne oberflächlichen blackmetallischen Pathos. Die Band überschreitet mit "Livets Ändhallplats" Grenzen. Die Barriere zum künstlerischen Anspruch ist endgültig durchbrochen, die Kontroverse schon längst da. Vertonte Depression mit Psychoseneffekt ist vorprogrammiert. Ein Klassiker.
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