Mose Giganticus - Gift Horse

Mose Giganticus - Gift Horse
Hardcore / Elektro
erschienen am 23.07.2010 bei Relapse Records
dauert 29:51 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Last Resort
2. The Left Path
3. Demon Tusk
4. Days Of Yore
5. The Great Deceiver
6. White Horse
7. The Seventh Seal

Die Bloodchamber meint:

MOSE GIGANTICUS. Von so einem Namen mag man halten was man will. Ob es sich bei dieser Synthcore Scheibe nun um christliche Musik handelt weiß ich nicht und es interessiert mich auch schlicht weg nicht. Was aber nun ist Synthcore? Über diesen Begriff stolpert man immer wieder, wenn man sich Informationen einholen will. Am einfachsten ist es wohl ungefähr so zu erklären; man nehme eine gehörige Portion Elektronik und mische dieses mit Hardcore-Elementen und fertig. Naja, so in etwa jedenfalls. Genau kann man das nicht beschreiben.

Klingen tut das Zeug dann aber wiederum ganz gut, wenn man es denn mag. Und das ist dann auch schon der Knackpunkt an ''Gift Horse''. Diese Scheibe dürfte extrem polarisieren. Aber für genau so etwas ist Relapse ja auch bekannt. Und so dominieren hier wuchtige Gitarrenriffs, die sich nie von den Synthieflächen lösen lassen und auf diese Art eine ganz eigene und auch eigenartige Struktur verbreiten. Da hier stets Gesungen und kaum (nie) geschrien oder gegrunzt wird, entwickelt sich eine gutmütige Atmosphäre, die phasenweise schon fast entspannt wirkt. Soweit so gut. Das Instrumentale ist wirklich gelungen, nur leider schafft es das Songwriting nur selten wirklich auf sich aufmerksam zu machen. Die Songs sind alle sehr simpel gestrickt worden, so als ob man bloß keinem weh tun möchte. Das beste Stück auf ''Gift Horse'' ist dann zu allem Überfluss ausgerechnet ''The Seventh Seal'', das durch ein eingeflochtenes ''In Too Deep'' (dem wohl widerlichsten aller Genesis Songs) an Leben und Struktur gewinnt.

Für wen ist nun so ein Album. Für Leute, die Entenpickel bekommen sobald hier künstliche Klänge zu hören sind sicher nicht. Wer sich für aufgeschlossen hält und gerne mal über den Tellerrand grinst, der kann so eine oder andere Töne auf seinem Trommelfell zergehen lassen. Unterm Strich ein schönes Album, das leicht verdaulich ist, keinem wirklich zur Last fallen will, aber eindeutig zu kurz ist.
-