Deflore - 2 Degrees Of Separation

Deflore - 2 Degrees Of Separation
Instrumental Metal / Industrial
erschienen am 25.05.2010 bei Subsound Records
dauert 43:07 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. La Guerra degli Orsi
2. Morbo 32
3. Electropause
4. Doppiozero
5. Trilogy of Gas
6. Industrial Glamour

Die Bloodchamber meint:

Christian und Emiliano schlossen sich im Jahre 1999 zusammen, um außergewöhnliche Musik zu machen. Gut, so etwas nehmen sich viele vor, aber die beiden Musiker aus Rom haben es tatsächlich geschafft, etwas Außergewöhnliches zu erschaffen. Mit “2 Degrees Of Separation” bringen DEFLORE nun auch schon ihr drittes Album auf den Markt, welches aber meine erste Begegnung mit den Italienern ist.

Was erwartet mich hier also? Sehr schwer verdauliche Kost in Form von Electro mit Metal-Elementen. Die elektronischen Klänge erzeugen hier einen wahrlich derben Industrial-Sound und werden von variablen Gitarren begleitet. Variabel deshalb, weil DEFLORE Elemente aus sämtlichen Stilen des Metal aus den Gitarren herauszaubern. So klingen sie mal stark nach Doom, mal nach Black Metal und mal verträumt durch akustische Parts. Einen roten Faden sucht man auf dem Album vergebens, aber gerade das macht die Musik hier interessant. Auf Gesang wird komplett verzichtet und somit wirkt die Musik schon fast tot, wird aber durch wenige Samples am Leben gehalten.

Beginnend mit derben Riffing und kraftvollem Drumming, zeigen DEFLORE schon mit dem ersten Song, dass sie sich nicht mit 08/15-Mucke zufrieden geben. Durch die elektronischen Spielereien erinnert der Track so manchmal an MINISTRY, ohne diese zu kopieren. Eine träumerische Melodie, die ab und zu eingebaut wird, läst den Hörer in Trance verfallen, bevor mit dem zweiten Song “Morbo 32” Einflüsse des Gothic Rocks herauszuhören sind. Hierfür ist eindeutig das Gitarrenspiel verantwortlich, das manchmal an Bands wie AND ALSO THE TREES oder FIELDS OF THE NEPHILIM erinnert. Ja, ich ziehe Vergleiche zu anderen Bands. DEFLORE haben so viele Facetten der Musik im Angebot, dass Vergleiche hier unabdingbar sind. Unglaublich z.B. ist, dass die Italiener sich bei “Trilogy Of Gas” scheinbar beim Grundgerüst von BEHERITs “The Gate Of Inanna” bedient haben. Auch treten immer wieder dezent im Hintergrund Geräusche auf, die man von den EINSTÜRZENDEN NAUBAUTEN kennt.

Nichts desto Trotz haben DEFLORE mit “2 Degrees Of Separation” ein Album vorgelegt, das zwar sehr schwer nachzuvollziehen ist, aber doch Anerkennung verdient. Diese pessimistische Atmosphäre, die DEFLORE hier verbreiten, ist schon fast einmalig. Dazu kommt die kraftvolle Produktion, die dem Industrial der Römer noch zusätzlich Druck verleiht.
Dieses Album braucht definitiv mehrere Durchgänge. Hat man dann aber Zugang gefunden, lässt es einen nicht mehr los.
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