Fozzy - Chasing The Grail & Remains Alive

Fozzy - Chasing The Grail & Remains Alive
Modern Metal / Hard Rock
erschienen am 01.07.2011 bei Ear Music
dauert 133:36 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Nameless Faceless
2. Don't You Wish You Were Here
3. Daze Of The Weak
4. Wanderlust
5. Crucify Yourself
6. End Of Days
7. Freewheel Burning (Judas Priest Cover)
8. Eat The Rich (Krokus Cover)
9. Ignition
10. Feel The Burn
11. With The Fire
12. To Kill A Stranger
13. Enemy
14. Under Blackened Skies
15. Martyr No More
16. Grail
17. Broken Soul
18. Let The Madness Begin
19. Pray For Blood
20. New Day's Dawn
21. God Pounds His Nails
22. Watch Me Shine
23. Paraskavedekatriaphobia (Friday The 13th)
24. Revival
25. Wormword

Die Bloodchamber meint:

Auf den ersten Blick haben FOZZY bzw. das Label mit dem Doppelpack aus „Remains Alive“ und „Chasing The Grail“ ein dickes Package zum kleinen Preis geschnürt. Auf den zweiten Blick weht dann aber ein kleiner Hauch Mogelpackung mit, der diesen Release vor allem für FOZZY Alleskäufer, wenn es die gibt, recht uninteressant macht. Denn „Chasing The Grail“ ist das 2010 veröffentlichte, hier besprochene letzte Album der Band, dem ich aufgrund seiner abgeklärten Lockerheit mittlerweile einen halben Punkt mehr gönnen würde, und „Remains Alive“ ist ein bereits 2005 in Australien aufgenommenes Livealbum, das 2009 im Rahmen des auf 500 Stück limitierten „Survival Packs“ schon mal im kleinen Rahmen veröffentlicht wurde.

Andererseits hat die Gruppe um Chris Jericho, der sich anders als andere Wrestlingkollegen auf die Musik statt das Schauspielfach konzentriert, ihre Fanbasis konstant ausgebaut, so dass zumindest das Livealbum doch noch den ein oder anderen interessieren könnte, der es aufgrund der geringen Auflage bisher nicht kaufen konnte. Und obwohl so ein sechs Jahre altes Livealbum natürlich nicht den aktuellen Stand einer Band wiedergeben kann, lohnt sich das in diesem Fall. Der Sound ist inklusive der deutlich hörbaren Liveatmosphäre samt singenden und rufenden Zuschauern sehr ordentlich, die Band wirkt lebhaft, gut aufgelegt und Chris ist kleine Gesangsspäßen nicht abgeneigt („Crucify Yourself“), außerdem war die Musik auch vor sechs Jahren schon ziemlich geschmeidig. Darüber, dass die Ansagen inklusive der ständig wieder angezettelten „FOZZY FOZZY FOZZY!“ Sprechchöre meist nicht sonderlich originell sind und spätestens beim dritten Mal eher nerven, kann man deshalb auch problemlos hinwegsehen.

Warum ich eher negativ angefangen habe und dann immer positiver geworden bin? Weil das mein Eindruck nicht nur von dieser Veröffentlichung sondern von der ganzen Band ist. FOZZY sind ein bisschen zu kantenlos, um sich jeden Tag damit zu beschäftigen, aber wenn man sie dann nach einiger Zeit wieder auflegt, fühlt man sich besser unterhalten, als man es in Erinnerung hat. Und die ehrlichen Liveaufnahmen von „Remains Alive“ bestätigen diesen Eindruck voll und ganz, gerade beim etwas schrägen, sehr unterhaltsamen und mit mächtig Lust und Laune gezockten PRIEST-Cover „Freewheel Burning“.

Wer noch keine der beiden Scheiben sein eigen nennt und sich im Dunstkreis von ALTER BRIDGE, SEVENDUST, etc. wohlfühlt, kann mit dieser Veröffentlichung und bei dem Preis nichts falsch machen. Wer „Chasing The Grail“ bereits besitzt, verschenkt sein altes Original eben danach. Und nur wer beides bereits besitzt oder mit der Musikrichtung nichts anfangen kann, für den ist „Remains Alive & Chasing The Grail“ wirklich uninteressant.
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