Beto Vázquez Infinity - Existence Part 1

Beto Vázquez Infinity - Existence Part 1
Melodic Metal
erschienen am 01.07.2011 bei IceWarrior Records
dauert 44:38 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Shadows Fall
2. Council Of My Dreams
3. The Temple
4. Existence
5. Beyond Myself
6. Celestial Meeting
7. Tonight
8. Future City
9. Freedom
10. Dark Night

Die Bloodchamber meint:

Betofix nochmal – da hat der argentinische Flitzefinger und Multiinstrumentalist doch schon wieder seine große Mannschaft und zahllose Gaststars um sich geschart. Wobei der Schein ein wenig trügt, denn ähnlich wie das unselige „Darkmind“ ist auch „Existence Pt. 1“ außerhalb unserer Kreise schon wesentlich früher (und als DoppelCD, hier geht es nur um den ersten, bei uns separat veröffentlichten Teil) erschienen, um mal wieder so richtig in der Symphonic Metal Schrotttonne zu wühlen.

Nach (ernsthaft!) vielversprechendem Beginn mit Feuer im Hintern, kurzzeitig höher als die Schmerzgrenze reichendem Gesang und ein bisschen gutem alten STRATOVARIUS-Feeling geht es steil bergab, sobald die Rhythmusgruppe in der Dudelei zur Staffage degradiert wird und die diversen (im echten Leben sicher bezaubernden und furchtbar netten) Sangeselfen und -vögel den Hörer die nächste Pflege der offengelegten Nagelbette mit der Drahtbürste sehnsüchtig erwarten lassen. Gerade der weibliche Teil der Belegschaft nervt gewaltig mit den schlimmsten Unarten des (theatralischen Pseudo-)Operngesangs wie deutlich vorgeführten Hechel-Atemübungen und ist zum Teil schlicht unerträglich – Anführerin der Gruselbande ist eindeutig Sonya Scarlett von THEATRES DES VAMPIRES in „Council Of My (schreckliche, schreckliche Alp-) Dreams“, doch Stamm-BVI-Mitglied Jessica Lehto kann ebenfalls sowohl einem passablen Lied problemlos den Zahn ziehen („Tonight“) als auch einen Hort der Belanglosigkeit verschrecklichen („Freedom“).

Beto Vázquez scheint sich fast schon ein bisschen zu verstecken, nudelt er doch deutlich weniger auffällig und häufig als in der Vergangenheit rum – man vermisst ihn schon fast, weil er mit der Gitarre wenigstens für ein bisschen Unterhaltung sorgt. Da das kompositorische Festival der Langeweile nah am Offenbarungseid allerdings auf seine Kappe geht, ist das Vermissen von eher kurzer Dauer.

Die satten zwei Punkte erklären sich ganz einfach – „Shadows Fall“ und „Future City“ kann man sich problemlos ein paar Mal anhören, den Rest des Albums nicht. Ohne ein neues Konzept sehe ich schwarz dafür, dass BETO VAZQUEZ INFINITY jemals noch auf einen grünen Qualitätszweig kommen.
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