Kaminari - Faraday´s Daydream

Kaminari - Faraday´s Daydream
Heavy Metal / Hard Rock
erschienen in 2004 bei Prevision Music
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Vampire Vanity
2. Eye-Borg
3. Night Without Dawn
4. Philip Marlowe
5. Halfway To Heaven
6. Guardian Angel
7. My Black Colors
8. Fire And Dice
9. Babylon
10. Stairway To The Galaxy
11. My Black Colors (Radio Edit)

Die Bloodchamber meint:

KAMINARI ist Japanisch und steht für Gewitter. Eben jenen Namen gaben sich fünf Herren aus dem Südwesten unserer Republik, um fortan unter diesem Banner der harten Musik zu frönen. Musikalisch wenden sich die fünf Schwaben dem melodischem Hardrock bis Metal zu, der seine Trademarks durchaus in den Achtzigern zu finden scheint, und auch Soundmäßig von Bands wie PINK CREAM 69 durchaus beeinflusst zu sein scheint. Nach einer selbstbetitelten EP steht nun das erste Full Lenght Werk das Fünfers an, dass die Band in Szenekreisen weiterhin etablieren soll.

Bei „Faraday´s Daydream“ wurde somit auch nicht geklotzt, sondern gekleckert. Die Gruppe gibt sich nämlich nicht mit irgendeinem Produzenten zufrieden, nein, bei diesen Herren muss es schon mal der renomierte Achim Köhler sein, der schon etlichen Größen der Metalwelt den richtigen Schliff verpasste. Somit ist der produktionstechnische Standard in allen Fällen erhaben, und trägt somit schon einmal gekonnt zum Hörgenuss bei. Doch auch von der musikalischen Seite gibt es hier einiges hörenswertes. Schon der Opener „Vampire Vanity“ ist ein Up Tempo Track, der mit einem schön einprägsamen Refrain auch gleich zum mitwippen einlädt. Überhaupt haben KAMINARI ein interessantes Gespür für nette Melodien, die einem durchaus im Kopf bleiben, und damit zum erneuten Hören einladen, ohne dabei großartig langweilig zu werden. Einen Vorwurf den sich die Jungs aber gefallen lassen müssen, ist der, dass sie sich konsequent weigern aufs Gas zu drücken. So finden sich auf der gesamten Platte eigentlich nur Mid bis Up Tempo Tracks, die zwar insgesamt hochwertig sind, jedoch wohl kein Verlangen nach Geschwindigkeit stillen können. Ein weiterer Punkt, der nicht jedermanns Sache sein dürfte, ist die erdige etwas nasale Stimme von Sänger Roland Seidel, der zwar mitnichten ein Götterorgan besitzt, aber einen guten Job abliefert. Insgesamt also ein durchaus ernstzunehmendes Album, das man hier geboten bekommt – wenn KAMINARI das gekonnt melodische Songwriting beibehalten, in Zukunft vielleicht einmal etwas mehr Gas geben, und es eventuell unterlassen so kitschige Balladen wie „Halfway to Heaven“ zu schreiben ( der einzige wirkliche Totalausfall des Silberlings), dann ist sicherlich mit den Schwaben zu rechnen.
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