Zarpa - Las Puertas Del Tiempo

Zarpa - Las Puertas Del Tiempo
Heavy Metal
erschienen am 24.02.2012 bei Karthago Records
dauert 64:19 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Rescatame
2. Karthago
3. Esto Es Heavy Metal
4. Demonios En Tu Cabeza
5. Las Puertas Del Tiempo
6. Trovador / Trovador Electrico
7. Prisioneros De Un Mundo Letal
8. Vuela Libre El Dragon
9. El Duende Se Fue
10. En Soledad
11. Na Hags La Guerra
12. Mensajeros Del Sol
13. Chicas Del Metal
14. Yo Soy El Poder Y La Ley

Die Bloodchamber meint:

Vor respekteinflößenden 35 Jahren wurden ZARPA (deutsch: Pranke, Klaue, Tatze) gegründet und nach einer nur kurz unterbrochenen elfjährigen Pause ist die spanische Heavy Metal Institution seit 1999 wieder aktiv. In dieser zweiten Phase ist „Las Puertas Del Tiempo“ neben drei Livealben und einer Kompilation das siebte (!) Studioalbum, die von Ursänger Vijente Feijóo neuformierte Truppe hat sich also alles andere als auf vergangenen Taten ausgeruht.

Satte 64 Minuten umfasst das aktuelle Album und gibt die Marschrichtung mit dem dritten Lied klar vor: „Esto Es Heavy Metal“! ZARPA spielen kernigen klassischen Heavy Metal, der aufgrund der ausschließlich auf ihre Muttersprache zurückgreifenden Texte einen kleinen Exotenfaktor hat, welcher vereinzelt ein wenig in die Bardenrichtung ausgebaut wird (im ersten Teil von „Trovador / Trovador Electrico“). Ansonsten regiert der Rhythmus über die Gniedelkunst, denn ein Lied ohne Mitsingpassagen ist kein Heavy Metal - zumindest kann man diesen Pseudomaßstab problemlos auf „Las Puertas Del Tiempo“ anlegen. Dennoch fühlt man sich zumindest lange Zeit von dem Album einwandfrei unterhalten, weil die Entscheidung für die spanische Sprache sich doch stärker auswirkt, als man zunächst annimmt: Es gibt eben keine „fire – desire“ Reime und ähnliche 287mal gehörten Wortpaar-Schraubzwingen, stattdessen verleiht das Spanische der kraftvoll vorgetragenen Musik eine poetische Note, die nicht nur für Freunde ihres Klangs ein angenehmes Gegengewicht zu dem stampfenden Schlagzeug bietet und in sanfteren Liedern schön von der Leadgitarre ergänzt wird, herrlich rockig z.B. in „El Duende Se Fue“.

Die große Erfahrung der Band respektive des Bandleaders zeigt sich zudem nicht nur darin, dass die Platte sich ausfallfrei durch die lange Spielzeit manövriert, sondern ebenso auf Kontrapunkte und Spannungsaufbau geachtet wurde. Beispielhaft dafür kann man das melancholische „En Mi Soledad“ anführen, das vom belebenden „Na Hags La Guerra“ abgelöst wird. Das ergibt im Gesamtbild ein wirklich feines Album, das in der Lage sein sollte, Freunde traditioneller Klänge zu überzeugen. Je nach dem wie man zum Klang der spanischen Sprache steht, darf man einen halben Punkt an der Wertung drehen.
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