Evil Shepherd - Evil Through Darkness And Darkness Through Death

Evil Shepherd - Evil Through Darkness And Darkness Through Death
Black Thrash Metal
erschienen am 12.10.2012 bei Hammerheart Records
dauert 41:42 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Evil Through Darkness
2. Dawn Ov The Antichrist
3. Coronation Ov The Blasphemer
4. Worship The Kvlt
5. Christ Denier
6. Awake The Beast
7. Back From The Grave
8. De-Baptizer
9. NecroSorcery
10. Devil's Pact
11. Undead Revenge
12. Darkness Through Death

Die Bloodchamber meint:

Freunde von DESASTER, KETZER und NEKROMANTHEON aufgepasst, der EVIL SHEPHERD hat das Schlachtfeld betreten, um reiche Ernte unter den unschuldigen Schafen einzufahren. Neben dem wirklich schönen Bandnamen, der dem Herrn als Hirten endlich einmal einen angemessen bösen Konterpart gegenüberstellt, dem Coveropfer der Jungfrau mit Fitnessstudiovertrag und der einzig wahren Liednamenschreibweise ov Trveness muss die Musik der Belgier sich schon ziemlich strecken, damit das ans darstellerische Limit gehen nicht als Persiflage endet.

Zum Glück kennen die finsteren Fünf die frühen DESTRUCTION Platten auswendig, so dass Sänger Jonah keine Probleme hat, ähnlich wie Schmier fast jedes Wort um einiges höher zu beenden, als es begonnen hat. Beim Gitarrensound hätten EVIL SHEPHERD dagegen ruhig auf Trveness zugunsten von ein wenig modernerem Punch und einer klareren Differenzierung verzichten können, denn allein mit guter Rhythmik und Galoppiererei bleibt vom angepeilten Donnerwetter gelegentlich nur das Wetter übrig. Das ist auch das Kreuz, an dem „Evil Through Darkness And Darkness Through Death“ – ein Albumtitel wie geschaffen für faulpelzige Wortzahlschinder – schwer zu tragen hat, denn so geschmeidig sich die Platte von Anfang bis Ende trotz (oder wegen) des ganzen Gifts und der großen Wut gibt, ist es ziemlich schwierig, etwas aus dem rasenden Wust herauszupicken, weil es den Riffs zu sehr an Präsenz mangelt, um sich ins Hirn zu schneiden, zu hämmern oder zu brennen.

In diesem Umfeld können das flirrende „NecroSorcery“ oder „Awake The Beast“ mit geschickt Ohrwurmwirkung erzeugenden Backing Vocals leicht herausstechen, obwohl sie bei nüchterner Gegenüberstellung mit anderen Black Thrash Hits nicht zwingend auffallen würden. Es ist wirklich schade, weil der geschlossene Sound die Begeisterungsfähigkeit des Albums scheinbar völlig unnötig beeinflusst, andererseits ist es EVIL SHEPHERD zuzutrauen, dass sie das als Symbol oder Ausdruck einer Verschworenheit betrachten, die es weder Gitarristen noch Sänger gestattet, alleine aus dem Schatten ins Rampenlicht zu treten. Das hätte zwar einen gewissen Charme und wohl auch innere Logik, andererseits fragt man sich jedes Mal, wie die vergleichsweise präsenten „Undead Revenge“ oder „Darkness Through Death“ sonst erst reingehauen und abgeräumt hätten.
Weil Niveau und Unterhaltungswert immer noch ziemlich hoch sind und die Konsequenz des „Arsch auf Eimer“-Charakters des Gesamtpakets gewürdigt werden muss, sieht es in der Endabrechnung immer noch ganz gut für EVIL SHEPHERD aus. Es wäre aber problemlos mehr drin gewesen.
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