Downfall A.D. - Unholy

Downfall A.D. - Unholy
Gothic Metal
erschienen in 2005 als Eigenproduktion
dauert 22:03 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Fall
2. Unholy
3. Silent Screams
4. Forgive
5. Sin

Die Bloodchamber meint:

Die 1998 gegründete 5-köpfige Band DOWNFALL A.D. aus Schweinfurt bieten mir auf ihrer Eigenproduktion mal wieder eine Scheibe vom Format "Wo zum Geier ordne ich das unter?" an. Im Grunde genommen sollte man "Unholy" unter die Sparte Dark/Gothic/Power Metal stecken, da es einige Power Metal lastige Passagen á la ICED EARTH aber auch düstere vom Keyboard bestimmte Gothic Sequenzen zu bestaunen gibt.
Erstmal gibt´s ein dickes Lob an die Produktion, die wirklich keinen Anlass zum Meckern gibt! Gute Arbeit! Ansonsten liefern DOWNFALL A.D. auf ihrer 5-Track Cd eine rundum angenehme Sache ab und versuchen von harten Songs über treibende Riffs und atmosphärische Titel bis hin zu Balladen ein möglichst breites Spektrum abzudecken. Der Opener allerdings ist eine herbe Enttäuschung und spiegelt weiß Gott nicht das wieder, was die Band wirklich kann. Während im Laufe des Albums immer deutlicher zu Tage tritt, dass die Stärken des Quintetts in kompositorisch eingängigen Melodien liegen, wird bei "The Fall" genau das Gegenteil versucht. Der Track soll wohl irgendwie böse wirken und brettern zu Beginn erstmal in einer Death/Gothic Manier los. Hier gelingt die Gradwanderung zwischen Finsternis und Atmosphäre überhaupt nicht: Gesang nervt, Gitarrenarbeit zu hektisch und das Songwriting zeigt enorme Schwächen.
Dachte ich schon daran, der Band einen üblen Verriss reindrücken zu müssen, bekommt man zum Glück auf dem Rest der Scheibe bessere Kost geboten. "Unholy" wird dabei von deutlich hervortretenden Keyboardlinien getragen, die allerdings den Titel (wie auch auf dem Rest des Albums) nicht zu soft erklingen lassen. Gesang und Melodie fügen sich nun auch passend zueinander. Der Refrain ist recht eingängig und gibt dem Song endgültig das Prädikat "Befriedigend" (worüber man nach dem misslungenen Start schon mehr als zufrieden ist). Bei "Silent Screams" kommt neben Abwechslung in der Gitarrenarbeit (Midtempo, schnelle und langsame Passagen geben sich die Klinke in die Hand) und einem sehr gefühlvollen Keyboardklang auch eine Menge Qualität durch den häufig wechselnden Gesang hervor. Nicht nur ruhige cleane Abschnitte, sondern auch sehr fette, fast Black Metal artige Kreisch Vocals, die sehr gut passen, würzen den Song zu einem wirklich feinen Süppchen.
Wiederum sehr ruhig beginnt "Forgive", das schon beinahe Züge einer Ballade vorweißen kann. Vor allem hier wird deutlich, dass der Band die melodiöse Seite viel besser steht, als das harte Brett zu Beginn. Auch wenn der Song in den Strophen etwas an Spannung verliert, sorgt der Refrain doch für ein nettes Klima. Beim abschließenden "Sin" hab ich das unwiederrufliche Gefühl, den Titel irgendwoher zu kennen, doch fällt es mir irgendwie nicht ein. Egal, der Titel zeigt fette Gitarrenwände, sowie viel Atmosphäre durch den melodiösen Keyboardumhang und ist somit ein netter Abschluss!
Leider sind es nur fünf Titel, die DOWNFALL A.D. auf "Unholy" präsentieren. Ich bin wirklich gespannt, was die Jungs noch so drauf haben (das derzeitige Liveset hat 12 Songs mit einer Stunde Musik). Was jedoch schon jetzt deutlich auffällt ist die Stärke der Band, die ganz klar in der Melodiearbeit liegt, die gemeinsam mit powermetallastigem Gitarrenriffing ein wirklich geiles Brett abliefert. Garniert die Band das Ganze dann mit einem Wechsel aus cleanen und kreisch Vocals (z.B. "Silent Screams", "Sin"), werden die Songs auch richtig fett. Das Songwriting ist sicherlich noch ausbaufähig, auch gesanglich ist vielleicht noch eine kleine Steigerung drin. Man darf gespannt sein, was die Schweinfurter in Zukunft präsentieren. Derzeit reicht´s für 6 Punkte. (Unter www.downfallad.de könnt ihr die Scheibe übrigens für 7 Flocken bestellen)
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