Rainspawn - No Escape

Rainspawn - No Escape
Thrash Metal
erschienen in 2005 bei Temple Of Noise
dauert 50:46 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. No Escape
2. The Execution
3. Piercing Evil
4. Pay Your Glory
5. Reign Of Pain
6. ... In Salem
7. Rising Hell
8. Don't Brake
9. The Time Warp
10. Soul's Cry
11. Two Months Sleep

Die Bloodchamber meint:

Thrash made in Italy, Part II : zusammen mit dem kürzlich besprochenem Debüt der Sportskameraden Enemynside hat Hardebaran auch noch den Full Length Erstling der römischen Formation RAINSPAWN in die Läden gehievt. Und ich möchte direkt anfügen : leider. Denn „No Escape“, ebenfalls ursprünglich bereits letztes Jahr bei Temple Of Noise erschienen, kann mit den Werk der oben genannten Kollegen keinesfalls mithalten.
Das liegt an vielen kleinen Faktoren, die ich hier mal kurz im einzelnen ansprechen will. Da wäre zum einen das technische Niveau der Truppe. Man muß bekanntlich kein Jimi Hendrix sein, um relativ gradlinigen Euro Thrash mit leichten Megadeth Versatzstücken aufs Band zu hämmern, das haben unzählige andere Rumpeltruppen bereits bewiesen. Aber daß man schon ein gewisses Gefühl für Timing und Rhythmus haben sollte, dürfte sogar im Süden Europas bekannt sein. Bis zu RAINSPAWN hat sich’s aber anscheinend noch nicht rumgesprochen, denn das schluderige Gepolter des Drummers ist echt nicht mehr von dieser Welt. Jeder Drumcomputer versprüht da mehr Feeling – und bleibt auch besser im Takt. Die Gitarren wirken dagegen halbwegs vernünftig, bleiben aber speziell bei den Soli auch deutlich unter dem Durchschnitt und lösen eher Kopfschütteln von rechts nach links denn von oben nach unten aus. Der totale Abschuß schließlich ist Sänger Roberto Di Leo, der sich auch noch ganz großspurig „The Sheriff“ nennt. Oha. Wenn ein echter Gesetzeshüter – bevorzugt von der imaginären Geschmackspolizei – dieses perverse, total nervige Gekreische hört, geht’s aber für ne ganze Zeit ab ins Kittchen. Und zwar bestenfalls bei Wasser und Brot.
Die ohnehin mehr als unspektakulären Kompositionen werden demnach von diesem Mann gnadenlos zerschrotet, weshalb das ebenfalls sehr 08/15-lastige Instrumental „Soul’s Cry“ damit den bescheidenen Höhepunkt der Scheibe darstellt. Das peinliche Cover des ollen Rocky Horror Show Nervbolzens „The Time Warp“ zieht dagegen garantiert selbst den ausgeglichensten Zeitgenossen den Zahn und sollte von Amnesty International verboten werden.
Somit kann ich an „No Escape“ nicht viel Gutes feststellen. Die Produktion ist zwar absolut gelungen, aber ich würd mir ja auch nicht das super aufgenommenen Knarzen einer Schrottpresse ins CD-Regal stellen, also kann dieser positive Punkt locker vernachlässigt werden. Gut verpackte kompositorische Massenware mit technischen Mängeln und grottigem Sänger, das macht nach meiner Rechnung drei Punkte. Und jetzt schnell weg mit dieser Promo Scheibe, igitt …
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